Festvortrag bei der Bürgerstiftung Hüfingen

Die Hüfinger sind stolz auf ihre Bürgerstiftung und feierten das 10-jährige Bestehen der Einrichtung am Dienstagabend in der vollbesetzten Rathausgalerie. Thorsten Frei sprach als Festredner über die Entwicklung und Sinn von Bürgerstiftungen in einer sich wandelnden Gesellschaft.
„Wir für unsere Stadt“ lautet der Slogan der Bürgerstiftung Hüfingen, die von Thomas Liebert geführt wird. Er gab einleitend einen Überblick über die finanzielle Situation und die geleisteten Spenden in den zurückliegenden zehn Jahren. „Leider hat sich die Lage durch die Niedrigzinsphase für Bürgerstiftungen deutlich verschlechtert“, meinte er. Immerhin wurden aber schon 24 000 Euro für eine Reihe von Projekten ausgeschüttet. Bürgermeister Michael Kollmeier sprach anschließend von einer wichtigen Heimat-Funktion der Einrichtung für Hüfingen.  
Thorsten Frei bedankte sich eingangs beim früheren Bürgermeister Anton Knapp für die „Initialzündung“ zur Gründung der Bürgerstiftung. Es sei keinesfalls selbstverständlich, dass Städte der Hüfinger Größenordnung über eine Bürgerstiftung verfügen. „In Deutschland sind es erst rund 400“. Aber warum wurden diese in den vergangenen 20 Jahren gegründet? Thorsten Frei nannte mehrere Faktoren: Parallel zur Globalisierung sei für die Menschen die Heimatverbundenheit wieder wichtiger geworden, vor allem nach weniger erfreulichen politischen Veränderungen in der Welt, wo man derzeit in Demokratien und Rechtsstaaten leider eher Rückschritte erlebe. Nach über 40 Jahren der Schuldenanhäufung in Bund, Ländern und Kommunen könnten Bürgerstiftungen dort noch Gutes leisten, wo es Kommunen finanziell nicht mehr möglich sei. Und viele Menschen könnten über Spenden an Stiftungen etwas für die Gesellschaft tun, wenn ihnen die gesellschaftlich wichtige ehrenamtliche Arbeit nicht mehr möglich sei.  Und: „Spenden an Seniorenheime, an die Flüchtlingshilfe oder die Jugendarbeit in der Stadt – Bürgerstiftungen machen eine Stadt einfach lebens- und liebenswerter.“