Festredner zum Tag der Deutschen Einheit in Brackenheim

Zum Tag der Deutschen Einheit erinnert die Stadt Brackenheim jedes Jahr an die Beendigung der Teilung Deutschlands. Seit 1990 begeht die Geburtsstadt von Theodor Heuss den Nationalfeiertag mit einer Feierstunde, um sich mit den Facetten der Wiedervereinigung auseinanderzusetzen. Hierzu werden jährlich Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft eingeladen, die mit einer Festrede Impulse zum Nationalfeiertag geben.   

In diesem Jahr referierte Thorsten Frei zum Thema: „Das Grundgesetz – 75 Jahre Erfolgsgeschichte für Deutschland“: „Der Tag der Deutschen Einheit ist mehr als nur ein verlängertes Wochenende“, stellte Frei fest. Der 3. Oktober ist aus seiner Sicht für viele Ostdeutsche ein Bruch in ihrer Biografie. Denn vom einen auf den anderen Tag hätten sich die Lebensumstände, beispielsweise durch den Verlust des Arbeitsplatzes, verändert.  

„Heutzutage wird das Zusammenleben, welches auf dem Demokratieprinzip in unserer Verfassung fußt und ein Leben in Freiheit sowie Sicherheit garantiert, durch Gefahren aus dem In- und Ausland bedroht. Für Russland, Iran oder China würden Sätze wie „ Die Würde des Menschen ist unantastbar“ keine Rolle spielen. Daher sei es wichtig, dass sich die Stadt Brackenheim genau an diesem Tag mit den Herausforderungen unserer Zeit beschäftige, mahnt Thorsten Frei.   

Thorsten Frei rief zur Verteidigung der Verfassung auf: „Eine Demokratie braucht Demokraten.“ Demokraten würden sich nicht nur im Bundestag oder Landtag finden, sondern überall wo Menschen zusammenkommen, und das Leben lebenswerter machen. Dazu gehören Kommunalpolitik, Vereine, Kirchen und Organisationen. „Unsere Verfassung ist eine der ältesten und erfolgreichsten Verfassungen weltweit, die unseren Schutz benötigt.“ 

In der Verfassung stehe kein überflüssiges Wort, führte Frei aus. Darauf müsse auch bei künftigen Verfassungsänderungen geachtet werden, da diese ansonsten knöchern und überreguliert daherkomme. Es gebe aber gute Änderungen: Die Einführung der Schuldenbremse im Jahr 2009 sei eine sehr gelungene gewesen. „Wenn wir über ausgeglichene Haushalte und die Schuldenbremse reden, sprechen wir über generationengerechtes Handeln. Wir müssen aufhören unsere Probleme auf Kosten unserer Kinder zu lösen. Der Staat muss mit dem Geld auskommen, was ihm zur Verfügung steht.“