Fahrräder für Gambia

Erstmals hat Ewald Baumann, Gründer des Vereins „Technik und Solidarität“ in Villingen-Schwenningen, eine Fahrrad-Containerladung für die Caritas in Gambia organisiert. Die Räder werden dort an 13 Schulen verteilt und sollen vor allem Kindern den oft sehr langen Schulweg verkürzen. Baumann präsentierte dem Abgeordneten in Bräunlingen zudem Räder, die für die industriearmen Länder wie Gambia zu einem Exportschlager werden könnten: Räder mit einem sehr stabilen und leichten Bambusrahmen, bestückt mit aktueller Fahrradtechnik – darunter E-Antrieb. Thorsten Frei bedankte sich bei Ewald Baumann für dessen langjährigen Einsatz für Menschen in Afrika.
Eritrea, Tansania, Burundi oder Ghana waren die bisherigen Ziele für Fahrradlieferungen aus der Region. Nun geht erstmals ein Container mit beladenen Zweirädern nach Gambia. Kein leichtes Unterfangen, so Baumann, zumal Container derzeit Mangelware seien und eine Verschiffung sehr teuer geworden sei. Mit Unterstützung durch Spenden und der gemeinnützigen „Engagement Global GmbH“ sei die Verladung nun doch möglich geworden, meinte Baumann.  
Froh ist Baumann auch über die Offerte des Bräunlinger Bürgermeisters Micha Bächle. Er hatte Ewald Baumann und seinen Helfern vor einiger Zeit an der Dögginger Straße ein abbruchreifes Haus in Stadtbesitz als Lager und Werkstatt zur Verfügung gestellt, nachdem das Domizil in Villingen-Schwenningen geräumt werden musste. Hier werden Radspenden geprüft und notfalls Teile ausgetauscht.
Bei der Vorstellung der Bambus-Räder „made in Ghana“ forderte Baumann, dass man Afrikaner in Deutschland nicht nur akademisch ausbilden sollte, sondern auch junge Menschen, die ein Handwerk erlernen könnten. Thorsten Frei könnte sich dies bei entsprechender Eignungsprüfung angesichts des großen Mangels an Fachkräften gut vorstellen. Hilfreich wäre das hier Erlernte aber auch für eine Existenzgründung bei einer Rückkehr in die Heimat, so Frei. Angesichts des aufstrebenden Kontinents sollte, so Baumann, auch eine Art „Seidenstraße“ nach Europa gebaut werden. Zu viel werde derzeit noch zu lange per Schiff transportiert. „Afrika sollte in jedem Fall wirtschaftlich gestärkt werden, um Fluchtgründe zu minimieren. Auch gute wirtschaftliche Kontakte sind wichtig, um China das Feld nicht zu überlassen“, sagte Frei hierzu.