Europas Zukunft bei Witthoher Gesprächen

Die Witthoher Gespräche haben Tradition bei den Wirtschaftsjunioren Schwarzwald-Baar-Heuberg, die einst im Witthoher Berggasthof ihren Anfang genommen haben. Daraus sind über die Jahre hochkarätig besetzte Diskussionsrunden geworden. In diesem Jahr veranstalteten die Wirtschaftsjunioren am Montagabend ihre Witthoher Gespräche im ehemaligen Capitol-Kino in Villingen-Schwenningen. Mit dabei waren bei diesem Polit-Talk zum Thema „Schicksalswahlen in Europa“ Thorsten Frei MdB, Martina Braun MdL, Marcel Klinge MdB und Martin Rosemann MdB.
Darin, dass bei diesen Wahlen viel für Europa auf dem Spiel steht, waren sich alle vier Gäste um Regio-TV-Moderator Rolf Benzmann einig. Thorsten Frei meinte gar, dass es die wichtigste Wahl seit Einführung der Europawahlen 1979 sein werden: „Es geht um unsere Art zu arbeiten und zu leben“, meinte Frei.
„Wir sind überzeugte Europäer“, hatte Matthias Wössner, Vorstandsvorsitzender der Gastgeber, bei der Begrüßung gesagt. Ein Leben in Frieden und Freiheit, Wohlstand und Sicherheit, 30 Prozent Weltwirtschaftsleistung und niedrigerer Inflationsrate als zu D-Mark-Zeiten seien auch gute Gründe für diese Haltung. Dennoch stecke Europa in der Krise, meinte Moderator Benzmann. Die Migrationswelle, der Brexit, die Finanzkrisen in Griechenland und Italien und auch ein amerikanischer Präsident Trump, der Europa nicht mag, hätten dafür gesorgt, so Benzmann.
Während sich einige in der Runde für eine EU-Reform mit einem stärkeren EU-Parlament aussprachen, warnte Thorsten Frei vor zu viel Macht für die EU: „Wir sind ein Staatenbund mit 28 souveränen Staaten und kein Bundesstaat. Wir sollten mehr Gemeinsamkeit wagen, wo es nötig ist, etwa beim Klimaschutz, der Einwanderungspolitik oder der Forschungsförderung Europa, aber nicht Dinge regeln lassen, wo dies unnötig ist.“