Florian Fluck hat an der B27 in Blumberg-Riedböhringen in den vergangenen Jahren Millionen in sein Holzbauunternehmen investiert. Mit einigen im Haus entwickelten technischen Innovationen in Zusammenarbeit mit dem Maschinenbau wurde hier der Holzhausbau mit sehr hohen Standards in einigen Bereichen revolutioniert. Über 60 Mitarbeiter beschäftigt der Zimmermeister inzwischen und investiert auf dem Gelände aktuell in ein repräsentatives Küchenstudio. Mit Florian Fluck und Prokurist Florian Berger sprach Thorsten Frei über die Pläne des Unternehmens, aber auch die Schwierigkeiten in der aktuellen Krise, von der nun auch der Hausbau erfasst wurde.
Noch früher als viele Branchen wurde der Holzbau bereits im Corona-Jahr 2020 von enormen Preisentwicklungen am Holzmarkt erfasst. Die Preise waren damals von 300 Euro auf bis zu 1050 pro Kubikmeter Holz regelrecht explodiert. Der Markt hat sich inzwischen wieder etwas beruhigt und pendelt zwischen 450 und 600 Euro pro Kubikmeter. „Zusammen mit den enorm gestiegenen Energiekosten bei uns, sowie deutlich gestiegenen Zinsen bei den Banken für die Bauherren habe sich der Markt nun schlagartig verändert. Mit Blick auf die unsicheren Zeiten zögern Kunden mit dem Abschluss oder verzichten vorerst ganz“, schilderten Fluck und Berger die Situation und fordern von der Regierung ein Gegensteuern.
Thorsten Frei war sich mit den Unternehmern einig, dass gerade das Hin und Her bei der KfW-Förderung Gift für die Branche gewesen sei. „Gerade der Förderstopp hat viele willige Bauherren zusätzlich verunsichert. Das jetzt geplante zinsgünstige Darlehen ist kein guter Ersatz“, kritisierte Fluck.
Ebenso einig waren die Gesprächsteilnehmer über das zu viel gewordene Maß an Vorschriften. Hier werde dem einfachen Betrieb einfach der Hahn zugedreht. Dabei brauchen wir auch alle Kleinen am Markt“, meinte Florian Berger. Thorsten Frei sagte dazu, dass der Staat nicht alles beeinflussen könne und erinnerte an die Finanzkrise von 2008, die Pandemie oder den laufenden Krieg in der Ukraine. „Man kann solche Krisen aber besser managen. Mit zunehmenden Restriktionen, etwa im Umweltschutz oder der vielfach inzwischen zu lange dauernden Genehmigungsverfahren entstehen für Unternehmer enorme Verzögerungen und Kosten. Hier muss der Staat entlasten“, sagte Frei. Die Krise sei nun möglicherweise der richtige Katalysator, um den von allen gewünschten Entschlackungsprozess endlich zu anzugehen.
Zur Energie meinte Frei, dass diese in der Energiewende auf einem ungewohnt hohen Niveau bleiben werde, aber sie müsse kalkulierbar für Unternehmer wie Kunden bleiben. Mit dem Abschalten der Kernkraftwerke nach Plan werde der Strom im Land möglicherweise noch teurer.
