Diskussion um die Zukunft des Waldes und der Waldbauern

Der Wald spielt bei der Bindung von CO2 und damit als Bremse des Klimawandels eine entscheidende Rolle. Andererseits ist er durch trockene Jahre bereits selbst Opfer veränderter klimatischer Bedingungen in Stress geraten. In diesem Spannungsfeld bewegte sich die Diskussion auf dem Hof von Bernd Wöhrle in Gutach, zu der der Land- und Forstwirt den Abgeordneten Thorsten Frei, weitere Waldbauern, Förster und Mitglieder der neuen Arbeitsgemeinschaft der Forstbetriebsgemeinschaften Fischerbach, Gutach, Haslach und Hornberg-Reichenbach eingeladen hatte.
Thorsten Frei betonte, dass er für die beschwerliche Arbeit der Waldbauern und Forstbetriebe nicht genug danken könne. Gleichzeitig kritisierte er die wenig wertschätzende Entwicklung auf den Holzmärkten und in Teilen der Gesellschaft. Der Begriff Nachhaltigkeit sei schließlich von der Forstwirtschaft begründet worden. Hier wachse in einem Zyklus von mehreren Jahrzehnten der nachhaltigste Rohstoff nach und dennoch werde die Arbeit der Förster und Waldbauern kritisiert, wenn sie Bäume einschlagen und dafür am Markt kaum kostendeckend entlohnt werden.
Dies bleibt nicht ohne Konsequenzen. So wie landwirtschaftliche Höfe aufgegeben wurden, werde es bei der aktuellen Marktlage auch bei den privaten Forstbetrieben gehen, sagten die Waldbesitzer. Ohne Erträge, so hieß es, würden sich immer weniger Waldbesitzer die Arbeit machen, die aber notwendig sei, um etwa durch Baumentnahme, die Ausbreitung von Schädlingen zu verhindern. Auch die jüngere Generation verliere zusehends das Interesse an diesem unrentabel gewordenen Geschäft.  
Thorsten Frei betonte, dass die nächste Bundesregierung ihre bisherigen Anstrengungen für den Wald sicher weiter ausbauen müsse. Aber auch die Sägewerksbetreiber müssten wieder umdenken und von den am Markt erzielten hohen Erträgen mehr an die Forstbetriebe weiterreichen, um die in diesen Monaten erlebten Holzengpässe und enormen Preissteigerungen zu vermeiden. Staatliches Eingreifen in die Marktmechanismen lehnt Thorsten Frei als engagierter Befürworter der Marktwirtschaft allerdings ab.