Diskussion mit Schülern der Gewerblichen Schulen Donaueschingen

Die Gewerblichen Schulen in Donaueschingen mit ihren 1200 Schülern und 63 Lehrern besuchte jüngst Thorsten Frei. Hier sprach der Abgeordnete mit der Schulleitung, Reiner Jäger, Armin Rudolf und Markus Duffner, über die schon weit fortgeschrittene Sanierung der Schule und die herausfordernde Integration von jungen Menschen aus vielen Ländern. Anschließend hatte Frei Gelegenheit mit Teilen der Schülerschaft über aktuelle politische Fragen zu diskutieren.

Gut zehn Millionen Euro hat die Schule des Landkreises Schwarzwald-Baar zuletzt in die Sanierung, den Brandschutz und die digitale Auf- und Ausrüstung der Schule investiert. Nun steht der zweite Abschnitt und auch die Generalsanierung der Kreissporthalle an. „Das ist im laufenden Betrieb nicht immer einfach, aber wir freuen uns sehr über die Modernisierung der Einrichtung“, sagte Schulleiter Reiner Jäger. Dies konnte Thorsten Frei gut nachvollziehen: „Die Modernisierung ist allein schon aus optischen Gründen sehr gut gelungen.“

Migration spielt an der Schule auch eine große Rolle. Derzeit habe die Schule zwei sogenannte VABO-Klassen mit Schülern aus vielen Nationen. „Das Problem ist, dass hier teilweise Analphabeten auf Schüler mit recht guter Vorbildung treffen und gemeinsam Deutsch lernen müssen. Von Nachteil ist auch die hohe Fluktuation aus den unterschiedlichsten Gründen“, meinte Jäger. Über Patenschaften mit Unternehmen knüpfe die Schule bereits frühzeitig Kontakte zur Wirtschaft. Letztere habe angesichts des großen Fachkräftemangels großes Interesse an diesem Angebot. So hätte beispielsweise eine ganze Reihe von Bäckereien hier den dringend gesuchten Gesellennachwuchs gefunden. Hier schränkte Frei ein, dass „wir eigentlich genügend arbeitslose Menschen im Land haben, die arbeiten könnten, aber für die das Backhandwerk nicht in Frage kommt, weil dieser Beruf ein frühes Aufstehen erfordere.“ Dies sei auch ein Problem des Wohlstands in Deutschland, so Frei.

Kritisch sieht Thorsten Frei bei der beruflichen Ausbildung die vorgegebenen Klassengrößen und die inzwischen sehr ausdifferenzierten Ausbildungen: „Das sorgt irgendwann für zu kleine Klassen, weshalb dann gewisse Ausbildungen an einem Standort nicht mehr angeboten werden. Das heißt oft lange Wege für junge Menschen zu anderen Schulen. Nicht selten wird dann ein anderer Ausbildungsberuf gesucht, um lange Anfahrtswege zu vermeiden, mit dem Ergebnis, dass dem Handwerk in manchen Zweigen immer mehr Nachwuchs fehlt.“ Hier stimmte die Schulleitung zu. Der Gedanke der Spezialisierung in einer komplexer werdenden Welt sei gut, zeitige aber auch die angeführten Nachteile.

Bei der anschließenden Diskussion mit Schülern ging es um die Migration, Wege zur Klimaneutralität, Waffenlieferung an die Ukraine, den Generationenvertrag, das absehbare Verbot des Verbrennungsmotors.