Viel wurde während der Verhandlungsphase über mutmaßliche Inhalte des Koalitionsvertrags spekuliert und diskutiert. Auch in den Reihen der CDU-Basis rumorte es, Mitglieder zeigten sich über „Fakten“ enttäuscht. Dass ein Koalitionsvertrag immer ein Kompromiss sein wird, ist klar, aber die Vorstellung des Werks konnte die hochgeschlagenen Wellen weitgehend glätten. Denn gerade in den bewegenden Feldern Migration, Bürgergeld und Wirtschaft zeigt der Koalitionsvertrag die Handschrift der Union. Dies machte Thorsten Frei in der mitgliederoffenen Kreisvorstandsitzung am Dienstagabend in Mönchweiler vor rund einhundert Mitgliedern deutlich. Entsprechend gab es für seine Argumentationen immer wieder Applaus.
Frei sprach als Verfechter der Schuldenbremse zunächst über das umstrittene Sonderprogramm für die Bundeswehr und die Infrastruktur und verteidigte dieses als Notwendigkeit angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa, aber auch als finanziell gesichertes Zukunftsprogramm für das Land und die in die Jahre gekommene Infrastruktur. Zufrieden zeigte sich Frei mit der Reihe von Maßnahmen, mit der man die illegale Migration zurückdrängen werde. Auch bei der Ausreisepflicht werde der Staat viel konsequenter agieren. Zufrieden zeigte sich Frei, weil das Bürgergeld einer neuen Grundsicherung mit gekürzten Leistungen und Konsequenzen für Arbeitsverweigerer weichen werde.
In der Diskussion ging es unter anderem um die Senkung der Stromsteuern und Netzentgelte und die Gegenfinanzierung. „Diese Maßnahmen werden wir über die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung gegenfinanzieren“, sagte Frei. Zur Forderung nach Bürokratie-Abbau entgegnete Frei, dass hierfür das neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung eingerichtet werde. Ein weiteres Thema war die Rente und der demografische Wandel und die damit verbundene Problematik, die Zukunft der Bundeswehr, das Gesundheitswesen und die steigenden Beiträge.
