Die CDU Schonach feierte am Freitagabend unter ihrem Vorsitzenden Herbert Fehrenbach mit einem Jahr Corona-Verspätung sein 75-jähriges Bestehen. Zu den Gratulanten gehörte auch Thorsten Frei, der auf die große Leistung der CDU in der Gemeinde in den Gründungsjahren, der Vergangenheit und Gegenwart verwies, die immer die stärksten Ergebnisse im Kreisverband bei Wahlen liefern würde: „Schonach ist unser erfolgreichster Gemeindeverband mit stets herausragenden Ergebnissen.“ Bürgermeister Jörg Frey gratulierte der Schonacher CDU zum Jubiläum und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit auf politischer Ebene. Zeitgeschichtlicher Höhepunkt des Abends war die Präsentation der vom früheren Vorsitzenden Manfred Pfaff zusammen- und vorgestellten CDU-Chronik mit vielen interessanten Aspekten aus der 75 Jahren.
Herbert Fehrenbach dankte zunächst den Gründern, für ihren Mut in schwierigen Nachkriegsjahren, aber auch jenen, die sich für die Partei über die Jahrzehnte eingesetzt haben. Parteien seien ein wichtiger Pfeiler für eine Demokratie und jedes Mitglied sei ein wertvoller Multiplikator der CDU-Positionen.
„Unser Land war am Ende nach dem 2. Weltkrieg. Viele wollten sich nach dem Desaster des Dritten Reichs nicht mehr politisch engagieren, aber die Gründer der CDU haben es gewagt und zum großen Erfolg unseres Landes beigetragen. Wir stellten bis 1969 den Kanzler und mit Helmut Kohl den Kanzler der Einheit. Allein dies zeigt, was die CDU und ihre Mitglieder für unser Land geleistet hat“, sagte Thorsten Frei eingangs seines Grußwortes.
Thorsten Frei verband seine Gratulation auch mit einem Blick auf die aktuelle Politik und die Lage der Partei. Er erinnerte zunächst an die Niederlage bei der Bundestagswahl vor einem Jahr, an Streit und fehlenden klaren Visionen. „Die Opposition bietet uns aber wieder die Chance, die Zeit zu nutzen und uns neu auszurichten.“ Die aktuelle Regierung habe es in ihrem ersten Jahr nicht leicht gehabt: Krieg, hohe Inflation und explodierenden Energiepreise würden das Land schwer belasten. Die Regierung behandle aber die Probleme mit Milliarden nach dem Gießkannenprinzip. Damit würde die Inflation eher befeuert. Man vermisse dagegen Lösungen für die Ursachen. Die Preistreiber Gas und Strom müssten dringend wieder bezahlbar werden, um Wirtschaft und Wohlstand nicht zu gefährden: „Es fehlt an der Angebotspolitik. Wir könnten die Strommenge aus Biogas problemlos verdoppeln, die Kohleverstromung forcieren und die drei verbliebenen Atomkraftwerke länger laufen lassen. Nur so können wir von der zuletzt stark gestiegenen und teuren Gasverstromung wegkommen und wieder vernünftige Marktpreise erreichen.“
Zudem bräuchte das Land eine entlastende Steuerreform und mehr Geld für Forschung, Entwicklung und Bildung und keine geplanten Streichungen. Die Kriegssituation mit der Gasknappheit habe auch gelehrt, strategische Abhängigkeiten nicht zu groß werden zu lassen. Deshalb müssten die auf dem Tisch liegenden Handelsabkommen mit Kanada und den USA endlich ratifiziert und dürften von der Regierung nicht blockiert werden.