Bonner Forum zur Deutschen Einheit befasst sich mit den Vereinten Nationen

Am Tag der Deutschen Einheit war Thorsten Frei zu Gast beim „Bonner Forum zur Deutschen Einheit“, das in diesem Jahr von der gastgebenden Konrad-Adenauer-Stiftung unter der Überschrift „50 Jahre Deutschland in den Vereinten Nationen“ stand und bereits zum 20. Mal stattfand.
Nach der Begrüßung der etwa 700 Gäste durch Prof. Dr. Norbert Lammert diskutierte Frei mit Bundesumweltminister a.D. und UNEP-Direktor a.D. Klaus Töpfer, Prof. Stefan Talmon, Staatsrechtler von der Universität Bonn, sowie Vanessa Vohs, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Deutschlands Rolle in den Vereinten Nationen und mögliche weitere Entwicklungen der Staatengemeinschaft.
In seinen Ausführungen betonte Thorsten Frei, dass die Arbeit in den Vereinten Nationen ein hohes Maß an Frustrationstoleranz erfordere. Aber die Konstellation von 193 Mitgliedstaaten sei einzigartig und hat in der Vergangenheit immer wieder wichtige Fortschritte ermöglicht: Friedensmissionen, Offenhalten humanitärer Kanäle in Kriegsgebieten wie Syrien, Verurteilung von Individuen für schlimmste Menschenrechtsverletzungen, die Resolution 1325 mit der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“. All das zeige, dass sich die oft schwierige Arbeit, die aktuell durch stärker werdenden Nationalismus und eine neue Polarisierung der Welt weiter erschwert wird, trotzdem lohne. Zumal nach jeder Eiszeit immer wieder auch Wärmephasen folgten, in denen sich neue Optionen böten. In keinem Fall können die Vereinten Nationen durch weltweit entstehende multilaterale Gesprächskreise und Zirkel ersetzt werden. Die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen hänge aber maßgeblich vom Eintreten für Werte wie Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Liberalismus ab. Notfalls müssten sie mit Waffengewalt durchgesetzt werden, wenn Diplomatie und Entwicklungszusammenarbeit nicht mehr ausreichten.