Wie können Betreuervereine für ihre Leistungen künftig auskömmlich vergütet werden? Um diese Frage ging es bei einem Austausch von Thorsten Frei am Montag mit Vertretern des SKM aus Freiburg, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und Kreis Waldshut in Donaueschingen. Viel Kritik gab es am geplanten Referentenentwurf der Ampel, weil dieser die Vereine teils schlechter als zum aktuellen Status stellte. Mit dem Ampel-Aus ist der Entwurf zwar obsolet, aber zum Jahresende 2025 laufen Vereinbarungen aus, die Vereine sind aber schon jetzt auf Erhöhungen der Zuweisungen angewiesen, um Insolvenzen zu verhindern. Thorsten Frei sprach sich für eine jährliche Erhöhung, orientiert an Tarifverträgen, aus, um die wichtigen Betreuungsvereine in der Existenz zu sichern
Josef Vogt, Vereinsvorsitzender im Schwarzwald-Baar-Kreis, Geschäftsführer Wolfram Fackler, Ulrike Gödeke SKM Freiburg, Volker Jungmann, SKM Waldshut, und Hermann Huttner, SKM Waldshut, sprachen von einem kippenden und für die Gesellschaft vergleichbar günstigen Systems, das eine Gegensteuerung verlange. Hinzu komme, dass in den nächsten Jahren etwa 70 Prozent der Berufsbetreuer in Ruhestand gehen und kaum Nachrücker gefunden werden.
Die letzte Vergütungserhöhung geht auf das Jahr 2019 zurück. Neben gestiegenen Kosten führt eine deutlich wachsende Zahl an Betreuungen zu Finanz- und letztlich Personalengpässen. Derzeit werden über 3000 Menschen in der Diözese Freiburg betreut.
Thorsten Frei betonte die Notwendigkeit einer Besserstellung, sagte aber auch, dass der Bund in dieser Frage zwar ein Gesetz verabschieden könne, der Bundesrat aber zustimmen müsse. „Da die Länder zahlen müssen, ist eine Zustimmung leider nicht gesichert.“
Eine weitere Problematik in diesem Bereich sei die gewachsene Bürokratie. Diese schrecke inzwischen viele ehrenamtlich Tätige ab. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer sei zuletzt deutlich gesunken.