Besuch in der Seniorenresidenz am Kaiserring

Die Seniorenresidenz am Kaiserring feiert in diesen Tagen das 25- jährige Bestehen im denkmalgeschützten Gebäude des früheren Landratsamts in Villingen-Schwenningen. Dieses Jubiläum nahm Thorsten Frei zusammen mit Bürgermeister Detlev Bührer als Anlass für einen Besuch bei der Geschäftsleiter Paul Lubina und Pflegedienstleiterin Meike Grill. Wir wissen alle, dass Pflege in Deutschland einen immer größeren Stellenwert einnehmen wird, aber auch immer teurer wird und das Personal knapp ist. Erfreulich ist, dass diese beliebte Einrichtung in der Villinger Altstadt einen treuen Personalstamm hat und mit wenig Fluktuation leben muss.
Angesichts des demographischen Wandels und einer weiter steigenden Lebenserwartung kommt der Pflege nie immer größere Bedeutung zu. Schon heute sind Plätze und Personal knapp, während die Pflegekosten immer weiter steigen, was unter anderem auch an den gestiegenen Standards liegt, etwa der Einzelzimmerregelung. Hier hat Thorsten Frei eine klare Meinung. An dieser Schraube dürfe bei allen guten Argumenten nicht weitergedreht werden. „Ich sehe auch die Einzelzimmerregelung bei allen guten Gründen aus wirtschaftlichen Gründen kritisch.“ Denn durch diese Verordnung müssten einige Häuser teuer um- oder neu gebaut werden, was sich letztlich auf die Kosten der Pflegeplätze niederschlage. wird ein Seniorenheimplatz für viele Menschen unerschwinglich.
Die Regelung führt auch in der Villinger Einrichtung dazu, dass nach dem notwendigen Umbau des Bereichs „Betreutes Wohnen“ in Einzelzimmer die Bettenzahl leicht um zwei auf 102 sinken wird. „Umgekehrt werden die Zimmer durch den teuren Umbau letztlich künftig auch teurer für die Heimbesucher werden“, sagte Pflegedienstleiterin Meike Grill.
Diese Entwicklung sorgt auch dafür, dass sich immer weniger Menschen den Lebensabend im Seniorenheim leisten können. „Nur 40 Prozent bezahlen in der Einrichtung ihren Platz aus eigenen Mitteln“, sagte Heimleiter Lubina. Je nach Pflegestufe werden inzwischen über 5000 Euro pro Monat verlangt. Ohne Pflegeversicherung oder Sozialhilfe wäre ein Heimplatz dauerhaft für die meisten unbezahlbar.
Lubina betonte auch, dass er bislang noch nie Probleme gehabt habe, Personalnachwuchs zu bekommen. Er würde es aber begrüßen, wenn man die vor wenigen Jahren generalisierte Pfleger-Ausbildung (Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege) wieder trennen würde. „Die Auszubildenden sind durch die unterschiedlichen Ausbildungsstationen viel zu lange aus dem Haus und daher nur eine Belastung für den Personaletat, zudem haben junge Leute, die als Kinderkrankenpfleger arbeiten wollen, nur bedingt an der Arbeit mit alten Menschen interessiert“, meinte Lubina, und fand Thorsten Freis Zustimmung.
Im Arbeitsalltag sieht Paul Lubina aktuell in der Kurzzeitpflege. Die meisten Pflegebedürftigen, rund 80 Prozent, werden von Angehörigen oder ambulanten Kräften daheim versorgt. Aber in Notfällen müssen Menschen übergangsweise in Heimen untergebracht werden. „Hier werden wir manchmal vor schwer lösbare Probleme gestellt
Beim Gespräch, Rundgang sowie kurzen Gespräch mit einer Heimbewohner-Runde betonte Thorsten Frei, dass er von der Einrichtung einen sehr guten Eindruck gewonnen habe: „Ich kann sehr gut verstehen, dass Ihr Haus so beliebt ist.“