Beim Starkbierabend in Nehren

Fastenzeit ist Starkbierzeit – diese Tradition wird seit Jahren in Nehren bei Tübingen gepflegt. In diesem Jahr war Thorsten Frei zu Gast bei Kollegin Annette Widmann-Mauz in der vollbesetzten Musikantenscheune. Hier sprach Frei über die Notwendigkeiten, Deutschland aus dem Rezessionstal wieder herauszuführen.
Nach einem Minus von 0,3 Prozent 2023 sind die eigenen Wachstumsprognosen von der Bundesregierung bereits selbst deutlich nach unten korrigiert worden. Frei sprach vor rund 150 Zuhörern von einer hausgemachten Krise. Denn auch andere Länder hätten mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen, aber allein Deutschland habe die durch den Ukraine-Krieg teuer gewordene Energie durch die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke ohne Not zur teuersten in Europa werden lassen. Diese hohen Preise ohne Kompensation seien ein klarer Wettbewerbsnachteil für die deutsche Wirtschaft. „Notwendige Investitionen bleiben aus und Kapital fließt ins Ausland ab, weil dort die Bedingungen besser sind“, konstatierte Frei.
Man müsste, so Frei, an einigen Stellschrauben drehen, um das Land wieder auf Kurs zu bringen. Es brauche günstigere Energie, niedrigere Unternehmenssteuern, ein zuwanderungsfreundliches Land für Fachkräfte, einen deutlichen Bürokratieabbau und bessere internationale Handelsbedingungen.
Die Deutschen müssten für den Erhalt des Wohlstandes aber auch wieder mehr leisten. 1300 Stunden in Deutschland und 1500 Jahresstunden in der Schweiz ließen sich am höheren Wohlstand der Eidgenossen ablesen. Auch der demografische Wandel erfordere ein Umdenken. Schon gar nicht könne man sich fünf Millionen Bürgergeldempfänger nicht leisten, von denen rund vier Millionen im arbeitsfähigen Alter seien.