Die Zahlen der Einwanderer sind unverändert hoch, aber für die Integrationsarbeit will die Regierung im vorgelegten Haushalt 2025 deutlich weniger Geld bereitstellen. Über diese Diskrepanz diskutierte Thorsten Frei am Mittwoch beim Diakonischen Werk in Villingen-Schwenningen mit Geschäftsführerin Elke Armbruster und weiteren Vertretern von kirchlichen und privaten Wohlfahrtsverbänden der Region, die unter anderem Lebensberatung und Sprachkurse anbieten.
Letztere sind für einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben in Deutschland Grundlage, können oft aber erst nach langer Wartezeit angeboten werden. Die Kürzungen würden die Lage deutlich verschärfen, weshalb die sozialen Dienste die Pläne der Ampel kritisieren. „Wir sind uns in dieser Frage vollkommen einig. Meine Ziele in Asylfragen sind vielleicht andere als die der katholischen oder evangelischen Kirche, aber hier geht es um nachgelagerte Fragen. Integrationsarbeit ist essenziell und hier sollten die Mittel nicht gekürzt werden“, sagte Thorsten Frei.
Die Diskussion war Teil einer bundesweiten Aktionswoche des Diakonischen Werks. In dieser geht es um Werbung für den Fortbestand der Migrationsarbeit in den Wohlfahrtsverbänden. Ziel der Aktionswoche ist, über die Leistungen der Migrationsfachdienste zu informieren, ihre gesellschaftspolitische Relevanz und ihren Beitrag in Netzwerken des Gemeinwesens aufzuzeigen, sowie auf die Notwendigkeit einer finanziell bedarfsgerechten Ausstattung hinzuweisen.
In der Diskussion ging es aber generell um jene Faktoren, die eine gute Integration bremsen. Dazu zählt auch die Wohnungsknappheit. Ohne ordentlichen Wohnsitz hätten es die Bewerber sehr schwer, eine gute Arbeit zu finden. Auch hier kritisierte Thorsten Frei die Ampel-Politik, denn für die ungebremste Einwanderung stünden viel zu wenige Wohnungen zur Verfügung. Denn aus der Ankündigung von 400 000 neuen Wohnungen jährlich sei nichts geworden. Dafür sei das Wohnen durch den hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt auch für Doppelverdiener in Großstädten zum Problem geworden, wurde in der Runde kritisiert. Auch die schwieriger gewordene ärztliche Versorgung wurde thematisiert.