Bei Ausstellung zu Diskriminierung und Extremismus

Sozialarbeit an den Schulen wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. In seiner Zeit als Oberbürgermeister hatte Thorsten Frei die ersten Stellen an Donaueschinger Schulen eingerichtet. Und bei den Beratungen für den Bundeshaushalt 2023 hatte sich Frei für die Fortsetzung des Bundesprogramms „Respekt-Coach“ eingesetzt, wofür sich Mario Mosbacher, Schulleiter am Fürstenberg-Gymnasium, bedankte. Er verband den Dank mit einer Einladung an die Schule zur Ausstellung „Der z/weite Blick“ des Archivs für Jugendkulturen in Berlin, die über das Programm zustande gekommen ist.
Über den „Respekt-Coach“ kann am Fürstenberg-Gymnasium mit Steffen Helbig eine zweite Kraft neben Sozialarbeiterin Tina Eckerle für die hier wachsende Nachfrage beschäftigt werden. Neben persönlichen Gesprächen und Hilfestellungen bemüht sich Helbig auch um externen Input. Dazu gehören beispielsweise Theateraufführungen oder Wanderausstellungen wie „Der z/weite Blick“, die im Haus auf großes Echo stoße. Dies ist nicht nur die Meinung von Schulleiter Mario Mosbacher, sondern auch von Lehrerin Anna-Lena Eipper und den beiden Kursstufenschülern Finn Siegel und Oskar Scheib, die die Ausstellung von der Schülerseite aus betreuen. Hier werden einfach und mit bekannten Beispielen politische Strömungen von links- bis rechtsextrem und deren sozialen Ausprägungen in Bezug auf Diskriminierung und Extremismus erklärt und dargestellt. Die Ausstellung zeigt auch, wie Extremisten sich die Kultur von Jugendlichen aneignen, um ihre Ideologien zu vermitteln.
An Pinnwänden können Schüler ergänzen, über welche Themen sie gerne intensiver sprechen würden. Die Ergebnisse der Auswertung sollen dann, so Mosbacher, in den Unterricht oder die nächste Projektwoche einfließen. „Es freut mich sehr, dass die Ausstellung bei Schülern wie Lehrern so gut ankommt und die Bildungsarbeit am Gymnasium unterstützt“, sagte Thorsten Frei. Es sei wichtig, junge Menschen in Orientierungsphasen früh zu informieren und zu warnen. „Verunsicherte Menschen lassen sich leicht beeinflussen. Extrem haben wir dies bei Anschlägen nach einer meist sehr schnellen Radikalisierung, etwa bei Attentätern, erlebt. Ziel muss es aber für jeden in einer Demokratie sein, die Stärke zu haben, den anderen wie er ist zu akzeptieren“, sagte Frei.
Mosbacher nutzte die Gelegenheit des Besuchs, weiter für eine verstärkte Sozialarbeit an den Schulen zu werben: „Wir übernehmen Jahr für Jahr mehr Aufgaben von den Eltern. Da hilft jede Unterstützung durch eine Entlastung der Lehrkräfte.“