Die Baubranche steckt in einer Krise. Obwohl der Bedarf an Wohnraum groß ist, wird zu wenig gebaut. Das liegt auch an den inzwischen zu hohen Baukosten. Über dieses Thema, aber auch generelle Problemfelder in der Bundespolitik hat sich Thorsten Frei mit Andreas Winderlich, Geschäftsführer von TopBau in Villingen-Schwenningen, ausgetauscht. Thorsten Frei machte dabei klar, dass man in Regierungsverantwortung wieder mit mehr Verlässlichkeit, weniger Auflagen und einer stabilen Förderung rechnen dürfe.
TopBau ist zwar bundesweit aktiv, die meisten Projekte werden aber in einem Radius von einer Stunde realisiert. Das größte Projekt ist aktuell der Friedrichspark auf dem Gelände des ehemaligen Villinger Krankenhauses. Bis 2025 sollen hier rund tausend Menschen in über 50 Häusern und über 350 Eigentumswohnungen ein neues Zuhause finden. Allerdings beschreibt Andreas Winderlich die aktuelle Lage als „schwierig“. Die Zahl der Interessenten sei in den vergangenen drei Jahren deutlich zurückgegangen, sagte Winderlich.
Dies sei zwar auch den allgemein gestiegenen Baukosten und höheren Zinsen ein Stück weit zuzuschreiben, aber auch den immer weiter gestiegenen Anforderungen, die das Bauen verteuern, betonte Thorsten Frei. Zudem seien Bauwillige durch eine wackelige Förderpolitik der Ampel-Regierung verunsichert worden. Er betonte gegenüber Andreas Winderlich, dass die nächste Regierung hier gegensteuern müsse. Allein die Grunderwerbsteuer sei nach Jahren des Anhebens inzwischen einfach zu hoch. „Auch die Bauvorschriften müssten unbedingt wieder verschlankt werden. Bürokratie macht das Bauen unnötig teuer und für viele unerschwinglich. Dies kann nicht in unserem Interesse liegen“, sagte Frei.