Das von Bernhard Ketterer geführte Familienunternehmen Ketterer Druckguss in Furtwangen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1832 zurückreichen, musste sich schon vielen Herausforderungen stellen. Die jüngste, die Corona-Krise, machte dem Spezialisten für Formenbau und hochwertiger und technisch schwieriger Druckgussteile aus Aluminium und Zink und deren Nachbearbeitung im vergangenen Jahr, wie vielen anderen, auch etwas zu schaffen, als ganze Branchen, etwa der Flugzeug- oder Automobilbau nicht mehr produzieren konnten und so auch die Zulieferer betroffen waren. Seit einigen Monaten blicken Firmenchef Ketterer und Prokurist Holger Knobloch aber wieder positiv in die Zukunft, wie beim Firmenbesuch von Thorsten Frei deutlich wurde. Der Abgeordnete war einmal mehr von der Innovationskraft des Traditionsunternehmens beeindruckt.
Im Laufe des Gesprächs machten Bernhard Ketterer und Prokurist Holger Knobloch deutlich, dass der Weg zur Klimaneutralität gut sei, nicht aber für alle Unternehmen leicht zu realisieren sein werde. „Wir sind ein verhältnismäßig energieintensives Unternehmen, haben vor Ort aber nur wenige Möglichkeiten Energie selbst zu erzeugen oder entsprechende Kompensationen zu schaffen“, meinte Holger Knobloch. PV-Anlagen seien mit Blick auf die Statik der Betriebshallen und der darin berechneten Schneelastreserven sowie begrenzten Sonnenstunden im Tal uninteressant. Es käme allenfalls die in der Region viel in der Kritik stehende Windkraft in Frage.
Der hohe Energieverbrauch und die in Deutschland hohen Strompreise machen dem Unternehmen mit 250 Mitarbeitern zu schaffen, denn dieser Aufwand spiegle sich auch in den Produktpreisen wider und schade dem Standort Deutschland und den hiesigen Betrieben, zumal Ketterer nicht von der EEG-Umlage befreit sei, Mitbewerber teilweise aber schon, so Knobloch. Diesen Nachteil kann Ketterer mit Know-how und immer neuen Ideen zum Teil kompensieren. „Unsere Lösungen sind weltweit gefragt und so mancher fragt sich, wie wir das alles so präzise hinkriegen“, meinte Knobloch.
Beim Firmenbesuch ging es auch um wirtschaftspolitische Themen, etwa die Unternehmensbesteuerung. Hier betonte Thorsten Frei, „dass wir in der nächsten Legislaturperiode für die Unternehmer eine Entlastung wollen, denn zwischenzeitlich sind an anderer Stelle neue Belastungen hinzugekommen, die die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands einschränken.“ Auch eine Reaktivierung der Vermögenssteuer lehnt er ab. „Der Ertrag daraus stünde in keinem Verhältnis zur aufwändigen Vermögensbewertung und würde gerade der Wirtschaft die Kraft für Innovationen und Investitionen nehmen.“