Denkbar schlecht hatte für die Asklepios-Klinik in Triberg die Corona-Krise begonnen. Schon im April 2020 musste die Reha-Abteilung mehrere Wochen nach Corona-Infektionen bei Patienten und Personal den Betrieb stilllegen. Mehr als ein Jahr später blicken der Ärztliche Leiter Thomas Widmann und Geschäftsführer Stefan Bartmer-Freund im Gespräch mit Thorsten Frei und dem Geschäftsführer der Reha-Einrichtung Katharinenhöhe, Stephan Maier, nun zufrieden auf die für die meisten Kliniken schwierige Phase zurück.
Von weiteren Quarantäne-Schließungen blieb man im Verlauf der Pandemie verschont und: „Viele Operationen wurden in den kritischen Phasen in den Akut-Kliniken ja nicht mehr durchgeführt, Krebsoperationen waren davon ausgenommen, wovon wir mit der onkologischen Therapie in der Belegung profitierten“, sagte Thomas Widmann. Inzwischen kommen auch nicht wenige Post-Covid-Patienten in die Triberger Klinik, was zusätzlich für eine Stabilisierung der Belegung sorge.
Finanzielle Sorgen macht sich dagegen inzwischen Stephan Maier. Nach Milliardenverlusten bei den Krankenkassen in der Pandemiephase befürchtet er nun ein ungesundes Gegensteuern der Kassen zur Konsolidierung der eigenen Finanzen. „Die Kassen planen massive Leistungskürzungen. Das mag für die Bilanzen für den Moment gut sein, für die Volksgesundheit aber nicht.“ Notwendige Kürzungen könne man akzeptieren, diese sollten aber nicht pauschal erfolgen, sondern gezielt, um auch Reha-Erfolge nicht zu gefährden.
Chefarzt Widmann attestierte im Rückblick der Regierung ein gutes Krisenmanagement: „Das ist echt gut gelaufen.“ Thorsten Frei sieht das generell ebenso, zeigte sich aber auch selbstkritisch: „Die Krise hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir für Störungen deutlich anfälliger sind, als wir glaubten. Das haben wir bei der schwierigen Beschaffung von Masken gesehen und erleben es derzeit in der Automobilindustrie, wo Computerchips fehlen. Wir müssen nachdenken, wie wir uns auf solche Krisen besser vorbereiten können. Dazu zählt etwa die Lagerung von einem gewissen Vorrat an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung oder die Rückholung von Produktion nach Deutschland oder Europa.“
Einig waren sich alle in der Runde, dass die Reha weiter gestärkt werden sollte. „Wir müssen angesichts des Arbeitskräftemangels und des demografischen Wandels mehr Wert auf den Erhalt der Gesundheit achten“, sagte Thorsten Frei. Entsprechend sollten zu steigenden Anforderungen in der Reha auch die Zahlungen angepasst werden und nicht stagnieren.