Den Begriff „Apothekenpreise“ kennt jeder. Doch er spiegelt die aktuelle Lage der Apotheken im Land längst nicht mehr wider. Viele Apotheken sind in der Fläche verschwunden, Kunden ins Internet abgewandert. Eine goldene Nase verdiene der Apotheker schon lange nicht mehr. Dies sagt Apotheker Simon-Peter Skopek, der in Niedereschach, Königsfeld und in Sulgen drei Apotheken betreibt. Er sieht die Apotheken auf dem Land angesichts vieler negativer Entwicklungen vielmehr in Gefahr und damit auch die sichere Versorgung der Patienten. Darüber sprach er im Beisein von Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg mit Thorsten Frei.
„Seit Jahren setze ich mich für die Apotheken vor Ort ein, denn sie bedeuten Versorgungssicherheit und ein Stück Lebensqualität“, sagte Thorsten Frei und war sich damit mit dem Bürgermeister und Apotheker einig. Allerdings spricht der Trend der letzten Jahre gegen die Versorgungssicherheit, ist ihre Zahl in den vergangenen Jahren doch deutlich zurückgegangen. „Online-Konkurrenz, die sinkende Zahl niedergelassener Landärzte, fehlender Pharmazie-Nachwuchs bedeutet weniger Personal und der steigende Kostendruck im Gesundheitswesen sind für diese Negativ-Entwicklung verantwortlich“, sagt der 38-jährige Apotheker und fordert, dass die Regierung bei der Vergütung nachbessern müsse statt zu kürzen. Eine bessere Vergütung würde die Arbeit in Apotheken interessanter und konkurrenzfähiger machen sowie die Lage stabilisieren. „Ich zahle heute schon deutlich über Tarif, sonst würde ich kein Personal mehr bekommen. Das zahle ich gerne, doch das geht zu Lasten von Investitionen“, machte Skopek deutlich. Doch Kürzungen im Gesundheitssystem würden den Apotheken immer mehr zusetzen. Über mehr Masse sei das Ganze nicht zu kompensieren. Das Wachstum finde allein bei den Internet-Apotheken, die günstigere Preise aufrufen können, statt.“
Thorsten Frei betonte, dass sich die Bedeutung der Präsenzapotheken in der Corona-Pandemie, etwa durch die Verteilung von Masken an Bezugsberechtigte oder Tests, gezeigt habe. Völlig unverständlich sei deshalb die Schwächung durch Leistungskürzung durch Gesundheitsminister Lauterbach. Diese Entscheidung leiste einer weiteren Ausdünnung des Versorgungsnetzes Vorschub. „Die Union fordert die Beibehaltung der bisherigen Abschlagshöhe und einen Ausgleich für die hohe Inflation.