Ambulante Long-Covid-Therapie beeindruckt bei Besuch in Espan-Klinik

Die Espan-Klinik in Bad Dürrheim, einst als Reha-Klinik ausschließlich auf Lungenkrankheiten spezialisiert, hat in den vergangenen Jahren ihr Portfolio auf onkologische Rehas und die verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation erweitert und wurde hierfür schon mehrfach ausgezeichnet. Auf dem Gebiet der Covid-Erkrankungen haben die Ärzte der Klinik bei der Post-Covid-Behandlung von über 3000 Patienten in den vergangenen drei Jahren ebenfalls viel Erfahrung gesammelt. Diese mündet nun in einem neuen Angebot: eine Long-Covid-Ambulanz, über die sich Thorsten Frei von Dr. Peter Hannemann, dem Ärztlichen Leiter, im Beisein von Geschäftsführer Bernd Baumbach und Günter Diehl, dem Leitenden Psychologen, informieren ließ. Hintergrund des Besuchs war die seitens der Ärzte gesehene Notwendigkeit, auf diesem Feld mehr zu forschen, wofür der Bund entsprechend Geld bereitstellen sollte.

Hier hatte Thorsten Frei gute Nachrichten dabei. Noch sei der Bundeshaushalt nicht verabschiedet, doch der Haushaltsausschuss im Bundestag habe zur Erforschung von Long Covid 150 Millionen Euro bewilligt. Aber noch sei der Haushalt nicht verabschiedet, schränkte Frei ein. „Diese Forschungsarbeit ist aber absolut notwendig“, meinte Thorsten Frei angesichts der stabil hohen Zahlen an Omikron-Infektionen und dem Ausfall vieler Arbeitskräfte, oft über Wochen und Monate. Der volkswirtschaftliche Schaden sei enorm, entsprechend seien die Bemühungen der Espan-Klinik auf diesem Feld sehr begrüßenswert.

Dr. Hannemann sprach von einer Studie, nach der etwa sechs Prozent der akut infizierten Menschen noch drei Monate später über die typischen Long Covid-Symptome klagen würden. Dies seien für Deutschland umgerechnet 2,5 Millionen. Eine hohe Zahl, auf die man mit entsprechenden Therapien antworten sollte, meinte Dr. Hannemann. Hierfür haben die Mediziner der Espan-Klinik eine ambulante Therapie entwickelt. Die Covid-Symptome seien rein somatischer, also körperlicher Natur, auf die man mit entsprechenden Anwendungen gut reagieren könne. Allerdings seien die Symptome nicht immer gleich, sondern würden in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten, weshalb eine individuelle Bestandsaufnahme notwendig sei. „Hierfür haben wir einen Fragebogen entwickelt. Mit den Antworten als Grundlage können wir einen Therapieplan entwickeln, der mit Übungen und Hilfsgeräten auch gut zu Hause fortgeführt werden kann“, meinte Dr. Hannemann.