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Praktikumsbericht von Patrick Haas aus Mönchweiler

 

Der Deutsche Bundestag wird als „Herzstück unserer Demokratie“ bezeichnet. Durch ihn wird unsere Demokratie erst richtig lebendig, da dieser als einziges Verfassungsorgan unmittelbar von den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes gewählt wird (Artikel 38 des Grundgesetzes). Ich hatte die einmalige Gelegenheit, das „Herzstück unserer Demokratie“ eine Sitzungswoche lang auf seine Lebendigkeit zu prüfen. Und ohne das Ergebnis vorweg nehmen zu wollen; es war eine der beeindruckendsten und lehrreichsten Wochen in meinem bisherigen akademischen und beruflichen Leben.

Während meiner Zeit im Deutschen Bundestag konnte ich viele wertvolle Eindrücke erhalten. Hierzu zählten die Teilnahme an unterschiedlichen Ausschüssen und Anhörungen, an Arbeitsgruppen der CDU/CSU-Fraktion, an der Fraktionssitzung der CDU/CSU (mein persönliches Highlight) und an Gesprächen von Thorsten Frei mit Pressevertretern sowie mit Interessensverbänden. Außerdem bekam ich zwei exklusive Führungen von Christian Friedrich durch den Bundestag und konnte bei einem kleinen Exkurs in den Bundesrat an einer Besichtigung teilnehmen. Spannend waren außerdem die Vier-Augen Gespräche mit Thorsten Frei, bei denen viele fraktionsinterne und fraktionsübergreifende Abläufe sichtbar wurden, die man nur in der Praxis beobachten und lernen kann. In meiner kurzen Zeit konnte ich außerdem auch einige Eindrücke aus unterschiedlichen Politikfeldern sammeln. Hierzu zählten beispielsweise Themen im Bereich von Außen- über Innenpolitik bis hin zu Arbeits- und Sozialpolitik. Insgesamt vier Stunden konnte ich darüber hinaus an den Sitzungen und Diskussionen des Bundestages im Plenum teilnehmen. So bekam ich einen doch sehr detaillierten Einblick in die grundsätzliche Arbeit eines Bundestagsabgeordneten und darüber hinaus auch in den Alltag eines Ersten Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Besonders spannend für mich war es, die gesammelten Eindrücke bzw. Puzzleteile in ein Gesamtbild zu übertragen. Hierbei kam ich zu einigen für mich sehr interessanten Erkenntnissen. Bei 197 Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion entsteht eine unglaublich breite Basis, durch die alle Themenbereiche im Detail abgedeckt werden können. Es entsteht quasi eine fraktionsinterne Demokratie, in der jeder Abgeordnete seine individuellen Themenbereiche bzw. Expertise innehat und in seine Fraktion einbringt. Diese diversen Expertisen in Einklang zu bringen ist sicherlich kompliziert, da es oft auch zu Zielkonflikten oder sogar zu sich gegenseitig ausschließenden Zielen kommen kann. Nichts desto trotz ist der Aufbau und die Zusammenarbeit in der Fraktion ein absoluter Gewinn für die Demokratie. Darüber hinaus war es äußerst lehrreich, das Zusammenspiel zwischen Koalition und Opposition zu beobachten. Die Opposition ist ein wertvolles Korrektiv, dass die regierende Koalition mit Argusaugen beobachtet und prüft. Interessant zu beobachten war außerdem der Austausch zwischen Pressevertretern und Bundestagsabgeordneten. Durch kritische Fragen entstehen dort interessante und tiefsinnige Gespräche, die im Nachgang für die Information der Bürger und deren Kontrolle ihrer Vertreter unerlässlich sind. Auch die häufig als kritisch angesehene Lobbyarbeit war spannend zu beobachten und eine Bereicherung für meine persönliche Gesamteinschätzung. Zu guter Letzt war für mich die interessanteste Beobachtung, wie sich eine Sitzungswoche für Abgeordnete aufbaut und wie dadurch ein stringentes Gesamtbild entsteht. Über Arbeitsgruppen und Ausschüsse entsteht die Meinungsbildung in der Fraktion, die sich dann in Anträgen und Gesetzesvorlagen widerspiegelt. Alles in allem war es für mich besonders reizvoll, nicht nur das Gehäuse des „Uhrwerks“ Bundestag zu sehen, sondern vor allem auch hinter das Gehäuse zu schauen und zu beobachten, wie unzählige kleine Rädchen ineinandergreifen.

Nach dieser eindrucksvollen Zeit kann ich für mich mit absoluter Sicherheit diagnostizieren, dass unsere Demokratie lebt. Und wie sie lebt! Sie mag vielleicht ihre allseits bekannten Schwächen haben, aber wir sind zurecht Stolz, Teil eben dieser zu sein und es ist unsere Pflicht immer und überall für sie einzustehen. Sie ist eine der wertvollsten Errungenschaften, die wir als Gesellschaft haben. Diesen ungefilterten Einblick in die Arbeit des Bundestages kann man nur jedem Mitbürger wünschen, der das Vertrauen in die Politik verloren zu haben scheint. Ich bin mir sehr sicher, dass nach dieser Erfahrung wieder neues Vertrauen entstehen würde. Mich jedenfalls hat es in der Entscheidung gestärkt, mich politisch engagieren zu wollen und es hat mich außerdem in der Entscheidung gestärkt, mich für die CDU zu engagieren.

Zum Abschluss möchte ich mich noch herzlich bedanken. Bei Rudolf Fluck (Bürgermeister der Gemeinde Mönchweiler), der für mich den Kontakt zu Thorsten Frei hergestellt und mir in diesem Zuge auch die Hospitation ermöglicht hat. Bei Christian Friedrich (Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestagsbüro) stellvertretend für alle Mitarbeiter im Bundestagsbüro von Thorsten Frei, der trotz stressigem Berufsalltag immer Zeit für mich gefunden hat, um mir Hintergrundabläufe näher zu bringen und mir außerdem viele Türen im Bundestag geöffnet hat. Und zu guter Letzt natürlich bei Thorsten Frei, der sich zwischen den vielen Terminen immer Zeit für mich und meine Fragen genommen hat und mir immer das Gefühl gegeben hat, bei ihm herzlich willkommen zu sein. In den Gesprächen mit ihm und mit Herrn Friedrich habe ich einige wertvolle Anregungen für meine persönliche Zukunft erhalten und ich werde immer gerne und positiv an die Zeit im Bundestagsbüro von Thorsten Frei zurückdenken. Er ist ein äußerst würdiger und gewissenhafter Vertreter unseres wunderschönen Wahlkreises und ich wünsche ihm für seine persönliche und politische Zukunft alles erdenklich Gute.