26 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 der Königsfelder Zinzendorfschulen befinden sich von Montag bis Freitag im Rahmen ihrer Abschlussfahrt in der Bundeshauptstadt. Neben dem Besuch von zahlreichen Ausstellungen wie „Topographie des Terrors“ oder „Story of Berlin“ und von Sehenswürdigkeiten wie dem Checkpoint Charlie oder dem Brandenburger Tor stand auch ein Abstecher in den Deutschen Bundestag zur Vertiefung des politischen Schulwissens auf dem Programm.
„Als Abgeordneter führt man ein zweigeteiltes Leben“, begrüßte Thorsten Frei die jungen Gäste aus Königsfeld in einem Besprechungsraum des Paul-Löbe-Hauses, in dem die Ausschüsse des Bundestages beheimatet sind. „Die Hälfte des Jahres ist man als Bundestagsabgeordneter von Montag bis Freitag in Berlin, wo man im Rahmen seiner Aufgaben eine Reihe von fixen Terminen und Sitzungen durchläuft“, startete Frei seine Ausführungen zu seinen Aufgaben und seiner Arbeit im Parlament. In seinem Falle betrifft das die Mitgliedschaft im Unterausschuss Zivile Krisenprävention, dem Europaausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss, im Parlamentskreis Mittelstand oder auch der Arbeitsgruppe Kommunalpolitik, wo er sich bundespolitisch für die CDU einbringt und deren Funktionsweise er in der Folge plastisch für die Schüler erklärte.
In der anschließenden Diskussions- und Fragerunde drehte sich vieles darum, wie Frei in die Politik eingestiegen ist, um seine Perspektiven nach der Politik, um negative Auswirkungen des Politikerberufs auf das Familienleben, um persönliche Berührungspunkte mit der Bundeskanzlerin, die Gefahren von amerikanischen Strafzöllen auf die Unternehmen im Schwatzwald-Baar-Kreis sowie um Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesellschaft.
Ein längerer Austausch entspann sich dabei um Frei’s Erwartungen zur Rentenentwicklung. Dabei erklärte der Bundestagsabgeordnete die drei möglichen Stellschrauben bei der Rente – Beitragshöhe, Rentenhöhe und Renteneintrittsalter. Aus seiner Sicht wird es eine sinnvolle und finanziell tragbare Lösung nur über eine an der gestiegenen Lebenserwartung orientierten Lebensarbeitszeit geben können. Dabei stellte er aber auch klar, dass es aufgrund der unterschiedlichen körperlichen und psychischen Belastung in den verschiedenen Berufen insgesamt künftig kein starres Rentenalter geben könne. „Ein Politiker kann durchaus bis 75 arbeiten, Pädagogen etwa wegen des Lärms von Kindern oder Bauarbeiter wegen der körperlichen Belastung hingegen nicht.“
