Thorsten Frei MdB - Politik
01.

Meine Standpunkte

01.

Die Grundlage meiner politischen Arbeit.

„Heute ist alles Politik und hängt mit ihr zusammen, von dem Leder an unserer Schuhsohle bis zum obersten Ziegel am Dache, und der Rauch, der aus dem Schornstein steigt, ist Politik und hängt in verfänglichen Folgen über Hütten und Palästen, treibt hin und her über Städten und Dörfern.“ Dieser Satz des Schweizer Dichters Gottfried Keller (1819 bis 1890) hat nichts an Aktualität verloren. Es ist wahr: Politik beeinflusst sämtliche Lebensbereiche. Auch wenn die Politik häufig von der Kunst des Kompromisses lebt, versuche ich, meine politischen Ideen und Argumente immer auf der Basis von Grundwerten und Grundüberzeugungen zu formulieren.
Grundlage meiner Arbeit ist das christliche Bild vom Menschen und seiner unantastbaren Würde und davon ausgehend die Orientierung an den Grundwerten Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit. Die Freiheit des Menschen ist elementarer Grundwert und umfasst neben Rechten immer auch Pflichten.

Dreh- und Angelpunkt ist die Subsidiarität: Die Bürger regeln ihre Angelegenheiten in Freiheit und Verantwortung selbst. Bürgernähe statt Zentralismus, Subsidiarität und Solidarität auf der untersten Ebene statt Bevormundung von höchster Stelle sind Grundpfeiler einer guten Politik. Konkret: Was der Einzelne leisten kann, muss er auch selbst leisten. Freie Träger haben Vorrang vor dem Staat. Der Staat soll erst dann tätig werden, wenn eine Aufgabe von den Menschen selbst oder freien Trägern nicht ausreichend erfüllt werden kann. Und zuletzt: Der Staat muss von unten nach oben aufgebaut werden. Er muss seinen Aufbau so organisieren, dass die jeweils unterstmögliche Ebene sich der Erfüllung einer Aufgabe annimmt. Das ursprüngliche Recht liegt also bei den Städten und Gemeinden. Sie haben das Selbstverwaltungsrecht. Von Alexis de Tocqueville (1805 bis 1859) stammt der Satz: „Man beseitige die Stärke und die Freiheit der Gemeinde - und man wird nur noch Verwaltungsobjekte und keine Staatsbürger finden.“

02.

Damit der Ländliche Raum stark bleibt.

Der komplette Wahlkreis Schwarzwald-Baar und Oberes Kinzigtal ist Ländlicher Raum. Wir wissen um die Schönheit der einzigartigen Kulturlandschaft in der wir leben. Wir sind aber auch eine der industriedichtesten Regionen Baden-Württembergs mit besonderen Stärken in der Mikro- und Kunststofftechnik, der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie im Maschinenbau. Es kommt darauf an, dass wir heute die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Zukunftsperspektiven für den Ländlichen Raum und unsere Region auch in Zukunft gut sind. Die Herausforderungen sind gewaltig: Der Rückgang der Bevölkerungszahl, verbunden mit einer älter werdenden Gesellschaft und einer sinkenden Zahl an erwerbsfähigen Personen, führt dazu, dass wir heute die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen treffen müssen, um die gute wirtschaftliche Entwicklung und die hohe Lebensqualität zu erhalten.

Die Lebensqualität im Ländlichen Raum hängt zu einem großen Teil davon ab, wie wichtige Angebote und Leistungen verkehrsmäßig erreicht werden können. Eine gute Mobilitätsinfrastruktur ist die Grundlage für hohe Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen. Deshalb ist der Lückenschluss zwischen der B 523 und der B 33 im Norden Villingen-Schwenningens dringend zu realisieren. Damit muss nach über 30 Jahren Wartezeit endlich die wichtige Ost-West-Achse Offenburg - Hausach - St. Georgen - Villingen-Schwenningen fertiggestellt werden. Es ist uns gelungen, dass dieses wichtige Straßenstück im Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf hochgestuft wurde. Mit der Priorisierung werden der Lückenschluss der B 523 zwischen Villingen-Schwenningen und St. Georgen sowie die Ortsumfahrungen Randen und Zollhaus bei Blumberg vom Bund im Planungszeitraum ermöglicht. Baubeginn und Realisierung sind nunmehr für alle Beteiligten abzusehen.

Zusammen mit der Finanzierungszusage aus Berlin für den leistungsfähigen Ausbau der B 27 zwischen Donaueschingen und Hüfingen bereits im Jahr 2015 wird die Straßeninfrastruktur im Schwarzwald-Baar-Kreis und damit in der gesamten Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg deutlich aufgewertet und gestärkt. Diese Maßnahme ist der erste Schritt zum weiteren konsequenten Ausbau der B 27 bis zur Schweizer Grenze.

Aber auch die Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr muss verbessert werden.

  • Eine gute Taktung der Schwarzwaldbahn ist auch zukünftig sicherzustellen.
  • Die Anbindung an den Raum Freiburg durch die Elektrifizierung der östlichen Höllentalbahn bis Donaueschingen ist baldmöglichst zu verbessern.
  • Für die Nutzung der europäischen Magistrale zwischen Paris und Budapest und auch die Anbindung unserer Region an den Flughafen Stuttgart ist die Streckenführung der Gäubahn zwingend über den Flughafen Stuttgart hin zum Stuttgarter Hauptbahnhof zu führen. Auch hier ist es gelungen, die Gäubahn im parlamentarischen Verfahren in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu bringen. Für den Ausbau der Gäubahn wird der Bund 550 Millionen Euro im Bundesverkehrswegeplan vorsehen.
  • Der regionale Schienenverkehr muss an die Haltepunkte der Gäubahn in attraktiver Form anschließen.
  • Der öffentliche Personennahverkehr soll auf bedarfsgerechte und attraktive Weise sicherstellen, dass die Bevölkerung die Angebote und Leistungen (zum Beispiel im Bereich Bildung, medizinische Versorgung, soziale Betreuung, Kultur, Handel und Dienstleistungen) in angemessener Weise erreichen kann.

Die ärztliche Versorgung in unserer Region ist derzeit insgesamt auf einem guten Niveau. Die Erreichbarkeit eines Hausarztes und von Apotheken in den einzelnen Gemeinden ist von großer Bedeutung. Die Krankenhausversorgung entwickelt sich kontinuierlich weiter. Durch den Bau des Zentralklinikums in Villingen-Schwenningen ist es gelungen, höchste Qualität der medizinischen und klinischen Versorgung langfristig in unserer Region zu sichern.

Lebensqualität im Ländlichen Raum wird auch dadurch erhöht, dass es eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit allgemeinen Handelsgeschäften und Dienstleistern gibt. Deshalb ist es mein Ziel, Rahmenbedingungen für den Einzelhandel und Dienstleister bei uns so zu schaffen, dass eine möglichst wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung sichergestellt ist.

03.

Für eine starke bäuerliche Landwirtschaft.

Ich stehe fest an der Seite unserer bäuerlichen Familienbetriebe. Gerade hier im Wahlkreis Schwarzwald-Baar und Oberes Kinzigtal leisten sie eine wertvolle Arbeit und haben daher Anspruch auf einen gerechten Ausgleich. Die Weiterentwicklung dieser bäuerlichen Familienbetriebe muss wichtiges Ziel einer zeitgemäßen Agrar- und Strukturpolitik sein. Unsere landwirtschaftlichen Betriebe pflegen die vielfältigen Kulturlandschaften und übernehmen Verantwortung im Umwelt- und Naturschutz sowie für den Tourismus.

Mit ihrer Arbeit und ihrem Wissen erfüllen sie auch eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade auch unsere Milchbauern und Molkereien brauchen verlässliche Bedingungen. Sie dürfen nicht ungeschützt dem völlig freien Spiel der Marktkräfte überlassen werden. Ich unterstütze daher Bemühungen, ein tragfähiges Sicherheitsnetz bei Marktschwankungen zu etablieren.

04.

Klimaschutz: Unerlässlich für die Bewahrung der Schöpfung.

Klimaneutralität bis 2045 ist unser Ziel. Das ist ein sehr ambitionierter Plan, der zeigt, wie ernst wir dieses Thema nehmen. Ohne Frage brauchen wir Klimaneutralität zur Bewahrung der Schöpfung, zum Erhalt der Artenvielfalt, zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen und auch zur Vermeidung von einer zunehmenden Anzahl von Extremwetterlagen. Wir sind bereit, Vorreiter zu sein. Der gleichzeitige Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft unterstreicht dies. Entscheidend sind für uns drei Dinge.

Erstens wollen wir Umweltschutz mit sozialem Ausgleich verbinden. Es macht keinen Sinn, dass sich wohlhabende Mitmenschen in keiner Weise verändern, während sozial schwächere Bürger auf grundlegende Dinge verzichten müssen.

Zweitens setzen wir auf Anreize und finanzielle Förderung beim Umstieg auf klimafreundliche Technik. Wir sind überzeugt, dass uns Innovation und Technik dabei helfen, die Klimaherausforderungen zu lösen. Verbote bspw. von Inlandsflügen oder Fleischkonsum wollen wir nicht.

Und drittens setzen wir auf internationale Zusammenarbeit. Denn Deutschland ist gerade einmal für 2% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Selbst wenn wir unsere Ziele sogar noch übertreffen würden, würde der unveränderte Anstieg des Ausstoßes schädlicher Treibhausgase allein von China all unsere Kraftanstrengungen egalisieren. Insofern ist klar, dass wir mit der Weltgemeinschaft zusammenarbeiten müssen. Allein erreichen wir nichts. Dabei wollen wir Vorbild sein, aber nicht moralisieren oder überfordern. Ansonsten wird niemand unserem Beispiel folgen. 

05.

Mittelstand stärken - Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Ich stehe für eine Politik, die auf Freiheit setzt und den Menschen etwas zutraut. In Deutschland gibt es rund 1.500 Unternehmen, die mit ihren Produkten Weltmarktführer sind. Diese Unternehmen machen uns mit ihren Spitzenprodukten zu einer der führenden Exportnationen. Die allermeisten von ihnen sind mittelständische Unternehmen, 70 % davon in Familienbesitz, mehr als 90 % davon gehören zum produzierenden Gewerbe. Ihre Arbeit erfordert an einem Hochpreisstandort wie Deutschland teure Produktionsstätten. Die Unternehmen verfügen daher häufig über entsprechend hohe Firmenvermögen. Diese Firmenvermögen wollen SPD und Grüne mit höherer Erbschaftssteuer und neuer Vermögenssteuer massiv belasten. Dadurch würde ihnen aber die Möglichkeit genommen, in Innovationen, neue Arbeitsplätze oder Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren.

Eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer und Erhöhung der Erbschaftssteuer schadet daher unserer Wettbewerbsfähigkeit insgesamt und vernichtet Arbeitsplätze. Insbesondere die mittelständischen und familiengeführten Unternehmen hier im Wahlkreis Schwarzwald-Baar und Oberes Kinzigtal wären hiervon betroffen.

Daher geht es mir vor allen Dingen um Mittelstandsfreundlichkeit. Dazu sollte die Förderpolitik noch stärker auf den Mittelstand ausgerichtet werden. Als CDU wollen wir mit der Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit weiter nachhaltig steigern. Auch der Bürokratieabbau ist konsequent fortzusetzen.

06.

Eine Politik für die Mitte der Gesellschaft.

Ich möchte, dass wir die Leistungsträger unserer Gesellschaft wieder stärker in den Fokus rücken. Leistungsträger unserer Gesellschaft sind die aktiven Menschen, die tagtäglich frühmorgens aufstehen, zur Arbeit gehen oder sich ehrenamtlich engagieren. Die sich als Eltern um eine gute Erziehung und Bildung ihrer Kinder kümmern oder Angehörige pflegen. Aber auch die vielen kleinen und mittleren Unternehmer, die mit Erfindungsreichtum, Mut und Ausdauer Arbeitsplätze schaffen, und so dazu beitragen, den Wohlstand in unserem Land zu sichern.

Diese Mitte unserer Gesellschaft sollten wir stärken und steuerlich entlasten. In Zeiten von Rekordsteuereinnahmen ist es legitim, dass die Menschen von Steuerentlastungen profitieren. Das Steuersystem muss einfacher, leistungs- und familienfreundlicher werden. Ich möchte nicht, dass die Familie durch die Abschaffung des Ehegatten-Splittings zusätzlich belastet wird. Ganz im Gegenteil: Das Ehegatten-Splitting sollte erhalten und zu einem Familien-Splitting weiterentwickelt werden.

07.

Für Bildung und Innovation.

Wir wollen eine echte Chancengesellschaft. Deutschland ist ein Land der Möglichkeiten. Hier soll jeder die Chance auf Erfolg haben und nach seinem persönlichen Glück streben können - Zukunft darf nicht von der Herkunft abhängen. Deshalb wollen wir eine "Bildungsrepublik", in der alle gute Bildungschancen haben.

Unser Land ist heute wieder einer der weltweit führenden Innovationsstandorte. Noch nie wurde in Deutschland so viel für Forschung und Entwicklung ausgegeben wie derzeit. Die öffentlichen und privaten Aufwendungen sind auf den Rekordwert von knapp 70 Milliarden Euro gestiegen und haben die angestrebten 3 % des Bruttoinlandsprodukts nahezu erreicht. Diese erfolgreiche High-Tech-Strategie der Regierung Merkel muss konsequent fortgesetzt werden.

Wenn wir wollen, dass unser Land und seine Industrie auch weiterhin zu den Vorreitern moderner Technologien zählen, brauchen wir Offenheit gegenüber technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Wir trauen den Menschen zu, die Chancen neuer Entwicklungen zu nutzen und mit den Risiken verantwortungsvoll umzugehen. Wir setzen uns für neue Forschungsbereiche ein, damit unser Land in vielversprechenden Zukunftstechnologien, wie beispielsweise der Nano-, Bio- und auch der Gentechnologie (neben der "grünen" Gentechnologie aber vor allen Dingen auch die "rote" und "weiße"), der Photonik oder Mikroelektronik, über eigene, leistungsfähige Kapazitäten verfügt. Wir wollen Deutschland als Talentschmiede mit Chancen für alle fortentwickeln. Dazu gehört die Förderung besonders Begabter genauso wie die noch intensivere Vermittlung naturwissenschaftlicher Kenntnisse.

08.

Solide Staatsfinanzen: Eine Frage der Generationengerechtigkeit.

Politik ist nur gerecht, wenn sie auch generationengerecht ist: Unser Wohlstand der Gegenwart wird mit immer neuen Hypotheken auf die Zukunft finanziert. Es muss Schluss damit sein, dass wir auf Kosten der Zukunft und zukünftiger Generationen leben. Anders als in früheren Zeiten werden nachfolgende Generationen aufgrund der demographischen Entwicklung nicht "breitere Schultern" haben als wir selbst. Deshalb müssen wir die Dinge, die wir uns heute leisten möchten, auch heute bezahlen. Geordnete Finanzen sind der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum und dauerhaftem Wohlstand. Mit dem Bundeshaushalt für das Jahr 2017 gelingt es uns bereits zum dritten Mal in Folge, einen Haushalt ohne neue Schulden zu beschließen.

Das Anwachsen des Schuldenbergs ist damit gestoppt, was in der Vergangenheit selbst in konjunkturell guten Zeiten nie gelungen ist. In vier Jahren ist es gelungen, die Schuldenquote von 80 auf 70 Prozent zu senken. Sparen und sinnvolle Investitionen schließen sich nicht aus: mit der Infrastruktur, dem Erreichen des 3-%-Ziels bei der Forschung und Entwicklung sowie im Bereich der inneren Sicherheit haben wir wichtige Finanzierungsschwerpunkte geschaffen. Ich setze mich dafür ein, dass wir weiterhin in diese zentralen Politikfelder investieren. Eine weitere Vergemeinschaftung der Staatsschulden in Europa – wie dies immer wieder von linken Parteien gefordert wird – lehne ich ausdrücklich ab.

09.

Für ein digitales Wachstumsland.

Unsere Zukunft im Ländlichen Raum wird auch davon abhängen, dass es gelingt, den Breitbandausbau weiter voranzubringen. Deutschland als Land ohne Rohstoffe ist besonders auf Bildung und Innovation angewiesen. Das Konzept der Industrie 4.0 sorgt im Bereich der Produktion für einen wirtschaftlichen Vorsprung, der gerade auch in Baden-Württemberg hilft, unseren Wohlstand zu sichern. Heute haben wir etwa einen technischen Vorsprung von zwei bis drei Jahren gegenüber den USA und China. Diesen Vorsprung gilt es zu halten, auch dadurch, dass wir uns für faire Wettbewerbsbedingungen in den globalen Märkten einsetzen. Ich will, dass wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass moderne Internetdienstleistungen überall im Land verfügbar sind und flächendeckend neue Angebote, beispielsweise im Bereich der Telemedizin, des E-Gouvernements oder der Telematik entstehen können.

Eine verlässliche und leistungsstarke Breitbandversorgung ist für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor und zukünftig auch für die Lebensqualität im Ländlichen Raum unverzichtbar. Dies unterstützt der Bund mit erheblichen finanziellen Mitteln. Die Förderung wollen wir künftig noch weiter ausbauen. Auch in unserer Region gelingt der schrittweise Ausbau eines Glasfasernetzes auf dem neuesten Stand der Technik. Ziel ist es, mittelfristig alle Gebäude in Ortslagen und Gewerbegebieten direkt an das Glasfasernetz anzuschließen. Mit dem Zweckverband „Breitbandversorgung“ sorgen wir für einen flächendeckenden Ausbau der Glasfasertechnik im Schwarzwald-Baar-Kreis.

10.

Stärkung der Kommunen als Fundament des Staates.

Städte und Gemeinden sind die Basis einer guten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Dafür brauchen sie eine solide Haushaltsbasis. Deshalb möchte ich mich dafür einsetzen, dass die zahlreichen kommunalen Förderprogramme erhalten bleiben und der Bund sich im Sinne

gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen auch an den kommunalen Ausgaben für Sozialleistungen beteiligt. Die Übernahme der vollständigen Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung bedeutet bereits eine ganz erhebliche Entlastung.

11.

Innere Sicherheit: 100 Prozent für den Schutz der Bürger.

Die klassische Gefahr für den Staat und seine Bürger von außen ist durch asymmetrische Akteure und Konflikte abgelöst worden. Die Globalisierung ermöglicht auch nicht-staatlichen Akteuren den Export von Gewalt in unser Land und unsere Städte. Der islamische Terror ist derzeit die größte Gefahr für die Menschen in Deutschland. Extremistische Fundamentalisten sehen in unserer freien und selbstbestimmten Art zu leben eine Gefahr für ihr eigenes gestriges Weltbild. Darüber hinaus versuchen staatliche Akteure – aus ähnlichen Motiven – unsere staatliche Ordnung und unsere demokratische Gesellschaftsordnung zu diskreditieren und zu stören. Das geschieht im Cyberraum und birgt sogar die Gefahr eines Angriffs auf kritische Infrastruktur. Daneben laufen viele Unternehmen auf dieselbe Art und Weise Opfer von Diebstahl geistigen Eigentums zu werden.
Als Land dürfen wir uns dem Terror nicht beugen und wir müssen uns gegenüber unliebsamen Einfluss von außen wappnen. Ich setze mich deshalb für mehr Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland ein.

Für mich bedeutet das in erster Linie, dass wir mehr Personal bei den Sicherheitsbehörden einstellen müssen. Ebenso brauchen wir mehr Geld für notwendige moderne Ausrüstung bei den Behörden. Wenn es um die Sicherheit der Bürger und die Integrität unseres Landes geht, dürfen wir nicht sparen. Der Staat muss 100 Prozent zum Schutze seiner Bürger geben. Deshalb dürfen hilfreiche Methoden und Mittel nicht pauschal aufgrund von allgegenwärtigen Datenschutzbedenken über Bord geworfen werden. Die Ausweitung von Datenauswertungen, mehr Videoüberwachung, die Möglichkeiten automatischer Kfz-Kennzeichen-Abgleiche oder der automatischen Gesichtserkennung sowie der Austausch von Daten innerhalb Deutschlands und mit unseren internationalen Partnern können die Sicherheit in Deutschland verbessern helfen.

12.

Europa: Eine starke Stimme in der Welt.

Die Europäische Union ist keineswegs ein Auslaufmodell oder gar gescheitert. Europa ist für Deutschland unverändert von sehr hoher Bedeutung. Das liegt daran, dass die Europäische Union das größte Friedensprojekt der Welt ist und insbesondere uns Deutschen großen wirtschaftlichen Erfolg im gemeinsamen Binnenmarkt beschert hat. Außerdem teilen wir Europäer gleiche Werte. In anderen Ländern und Regionen werden die Freiheit und Vielfältigkeit unserer Gesellschaft kritisch gesehen und verurteilt. Diese Werte und Freiheiten werden wir in einer Welt, in der Europa immer mehr an Gewicht – gerade auch mit Blick auf die verhältnismäßig abnehmende Bevölkerungszahl unseres Kontinents – verliert, nur gemeinsam bewahren und verteidigen können. Dies gilt auch für unseren Wohlstand, der auf freiem Handel und wirtschaftlicher Stärke beruht. Klar ist aber auch, dass die europakritischen Stimmen angesichts unzähliger Krisen, die von außen und im Innern auf das Gefüge der Union wirken, an Gewicht gewinnen und die EU ihre Strahlkraft teilweise verloren hat. Wir können die Staatsschuldenkrise, den Brexit oder auch die Migrationsherausforderungen nicht ohne Schlussfolgerungen beiseite wischen. Für mich bedeutet das keinesfalls, dass wir in Form einer engeren politischen und vor allem fiskalischen Union zusammenwachsen, wie es beispielsweise von Frankreich und Italien oder auch der SPD gefordert wird. Vielmehr glaube ich, dass die Stärke der EU ihre Vielfalt ist. Deshalb sollte sich die EU-Kommission künftig auf wesentliche Kernfelder konzentrieren und nicht versuchen, alle Lebensbereiche regeln zu wollen.

Die Menschen im Schwarzwald leben einfach anders als in Südspanien oder am Donaudelta. Deshalb müssen die Länder selbst regeln, was für sie richtig ist. Die Asylpolitik, der gemeinsame Grenzschutz sowie die Außen- und Verteidigungspolitik sind Bereiche, auf denen wir gemeinschaftlich handeln sollten. In vielen anderen Bereichen sollte Brüssel weniger Kompetenzen haben. Außerdem müssen die vertraglichen Grundlagen künftig besser eingehalten werden als bisher. Es gibt in vielen Bereichen klare Regeln. Man nehme nur die Maastricht-Kriterien als Basis des Wachstums- und Stabilitätspaktes oder die Kopenhagener Kriterien für die Mitgliedschaft. Solange diese nicht strikt eingehalten werden, muss es Sanktionen geben oder muss die Aufnahme verweigert werden. Alles andere schwächt die Glaubwürdigkeit der EU und lässt die Zweifel bei den Menschen weiter wachsen. Ein Fall dauerhaften Verstoßes gegen Regeln wie in Griechenland oder Misstrauen unter den Mitgliedern können auf Dauer kein tragfähiges Fundament für eine erfolgreiche Europäische Union.

13.

Außen- und Sicherheitspolitik: Dem Frieden verpflichtet und wehrhaft zugleich.

Außenpolitik ist von zentraler Bedeutung, um die Interessen unseres Landes in der Welt zu vertreten. Früher war damit vor allem der Schutz Deutschlands und seiner Bürger sowie die Souveränität und Integrität unseres Landes gemeint. Dies gilt unverändert, auch wenn die Gefahr konventioneller Konflikte im 21. Jahrhundert deutlich abgenommen hat. Deutschland setzt sich international für Frieden und die Beilegung von Konflikten ein. Das gilt insbesondere für die Regionen, die an unseren Kontinent angrenzen und somit unmittelbare Auswirkungen auch auf uns haben können.
Ganz zentral ist dabei unser Mitwirken in multilateralen Organisationen wie der OSZE oder den Vereinten Nationen. Die dort institutionalisierte Zusammenarbeit fördert den Dialog und hilft Konflikte zu vermeiden bzw. zu entschärfen. Unabhängig davon müssen wir als Land auch aus militärischer Sicht handlungsfähig sein. Das gilt vor allem vor dem Hintergrund stark gestiegener Rüstungsbudgets in Schwellenländern wie Russland oder China, die ihre militärische Stärke immer offensiver zur Schau stellen. Unsere NATO-Mitgliedschaft und ein vertieftes transatlantisches Verhältnis sind dafür die beste Basis.

Allerdings müssen wir selbst mehr für die Stärkung unseres Bündnisses tun und können uns nicht blind auf unsere Partner verlassen. Deshalb sollte Deutschland einen Wachstumspfad bei den Verteidigungsausgaben hin zum 2-Prozent-Ziel der NATO einschlagen.
Unsere Außenpolitik ist werte- und interessengeleitet zugleich. Uns geht es darum, dass auf der ganzen Welt universelle Menschenrechte eingehalten und demokratische Strukturen gefördert werden. Wir setzen uns dafür ein, anderen Ländern beim Aufbau staatlicher Strukturen und der Entwicklung wirtschaftlicher Perspektiven zu helfen. Diese Unterstützung sorgt für Stabilität und ist die effektivste Form der Fluchtursachenbekämpfung. Dadurch können wir massenhafte Migrationsbewegungen, den Export von Terrorismus und auch der organisierten Kriminalität zu uns nach Deutschland eindämmen. Und natürlich setzen wir uns außenpolitisch zur Förderung unserer wirtschaftlichen Interessen ein. Als exportorientierte Wirtschaftsnation sind wir auf freien Handel, freie Handelswege und den Zugang zu Absatzmärkten und Rohstoffen angewiesen.