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Villinger Rechtsgespräch thematisiert betrieblichen Ordnungsrahmen von morgen

Für Thorsten Frei bot die Teilnahme am 17. Villinger Rechtsgespräch des Arbeitgeberverbandes Südwest-Metall eine hochinteressante Plattform, um über die betrieblichen und arbeitsrechtlichen Herausforderungen der Zukunft zu diskutieren. Der Vizepräsident des Bundesarbeitsgerichts Dr. Rüdiger Linck hat in beeindruckender Weise die neueste Entwicklung der arbeitsgerichtlichen Rechtssprechung erläutert. Dabei wurde überdeutlich, wie wichtig eine ausgewogene Rechtsprechung in Verbindung mit einem zuverlässigen Rechtsrahmen einerseits Standortvorteil für die Wirtschaft, aber auch Grundlage für soziales Zusammenleben ist. Bei seinen Reisen in Südosteuropa, aber auch nach Asien erlebt frei immer wieder auch das Gegenteil. "Bei aller Notwendigkeit, weiterhin wo immer möglich betriebliche Bürokratie zu beseitigen und die Flexibilität zu erhalten, können sich alle Unternehmen bei uns darauf verlassen, fair und objektiv behandelt zu werden und nicht um ihr Eigentum fürchten zu müssen. Das ist für Deutschland ein großer Wettbewerbsvorteil und in viel zu vielen Ländern der Welt leider genau umgekehrt", so Frei.

Natürlich hat am Rande der Veranstaltung, an der neben Unternehmern, Richtern und Rechtsanwälten auch Gewerkschaftsvertreter teilgenommen haben, auch die aktuelle Tarifforderung der IG Metall nach einem Rechtsanspruch auf eine zeitlich befristete 28-Stunden Woche eine große Rolle gespielt. Dabei scheint es aus Sicht von Thorsten Frei besonders wichtig, dass wir die Forderungen der Wirtschaftsweisen dieser Tage nicht aus den Augen verlieren. Gerade in guten Zeiten kommt es darauf an, Standortfaktoren zu verbessern und die Grundlage für zukünftigen Wohlstand zu legen. Insofern sollten wir in Deutschland den Fachkräftemangel nicht durch verkürzte Wochenarbeitszeiten künstlich befeuern. Vielmehr kommt es darauf an, mehr Flexibilität bei den Wochenarbeitszeiten zu erreichen - ohne die EU-Vorgaben bei den Obergrenzen zu reißen. 

Hier braucht es sicherlich noch eine Reihe von Gesprächen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, um am Ende zu einem guten Ergebnis zu kommen. Frei ist aber überzeugt, dass die bei uns bewährte Tarifautonomie auch in diesem konkreten Fall für eine tragfähige und ausgewogene Lösung sorgen wird.