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Villinger Bertholdschüler treffen Thorsten Frei in Berlin

Die Abschlussfahrt der Villinger Bertholdschule führte die Neuntklässler, für die mit dem Ende des Schuljahres demnächst eine neue Lebensphase beginnt, für eine Woche nach Berlin. Neben Ausflügen auf den Fernsehturm am Alexanderplatz oder in das Olympiastadion besuchte die aus 10 Schülern und zwei Lehrern bestehende Gruppe auch das Regierungsviertel. Im Deutschen Bundestag als Herz unserer Demokratie organisierte der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei am Dienstag eine Führung in den Plenarsaal und auf die Kuppel. Außerdem stand er für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Zunächst berichtete Frei seinen Gästen von seinem politischen Alltag sowie den festen Abläufen einer Sitzungswoche, die durch Arbeitsgruppen-, Fraktions- und Ausschusssitzungen bestimmt wird und donnerstags und freitags in den Plenardebatten im Reichstag mündet. Außerdem erklärte der im Wahlkreis Schwarzwald-Baar/Oberes Kinzigtal direkt gewählte Abgeordnete seine Aufgaben als Mitglied im Auswärtigen Ausschuss sowie im Europaausschuss des Bundestages.

Nach dem kurzen Vortrag hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre Fragen an den Abgeordneten zu richten. So interessierten sich die Jugendlichen für den persönlichen Werdegang von Thorsten Frei, der nach seinem Abitur zunächst Jura studierte und als Anwalt arbeitete, bevor er in den Staatsdienst wechselte. Auf Nachfrage betonte er, dass ein Hochschulabschluss nicht nötig sei, um politisch aktiv zu werden, da Politiker durch die Bürgerinnen und Bürger gewählt werden. Weiterhin interessierte die Schüler, ob ihr Abgeordneter jedes Bürgeranliegen, egal ob es als Brief oder als Mail an ihn gerichtet werde, tatsächlich auch selbst lese. Die Antwort ist ein schlichtes „Ja“, so Frei. „Jeder Brief mit seiner Signatur und Unterschrift, sei durch seine Hände gegangen. Jede Anfrage wird auch möglichst schnell beantwortet. Ziel sei für ihn, eine Antwort innerhalb von einer Woche zu geben, wobei dies nicht immer realistisch ist, wenn Fachinformationen aus den Bundesministerien eingeholt werden müssen.

Auch die konkrete außenpolitische „Facharbeit“ des Abgeordneten stand im Focus der Schüler. Dabei ging es vor allem um das komplexe Beziehungsgeflecht mit der Türkei, das aus geopolitischer Sicht, aus NATO-Partnerperspektive und wegen der Bedeutung für die drei Millionen türkischen Staatsbürger in Deutschland erklärt und analysiert wurde. Gleichzeitig brachte Thorsten Frei in dem Gespräch seine große Sorge über zunehmende Repressionen und die Einschränkung der Freiheitsrecht in der Türkei zum Ausdruck, die das Land faktisch immer weiter von der zumindest offiziellen angepeilten EU-Mitgliedschaft Ankaras wegführen.