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Viele positive Signale aus Bräunlingen

Auf gutem Weg sieht sich Bräunlingen. Dies machte Bürgermeister Micha Bächle beim Besuch von Thorsten Frei in der einstigen Zähringerstadt deutlich: „Der Bahnanschluss an die Breisgau-S-Bahn wird uns einige Verbesserungen bringen, unter anderem die fehlende Busverbindung in unseren größten Stadtteil Döggingen. Auch Mistelbrunn wird besser über den ÖPNV angebunden.“ Auf die große Nachfrage nach Bauflächen kann die Stadt ebenfalls reagieren. In Waldhausen werden derzeit 17 künftige Bauplätze erschlossen. Und in der Kernstadt entsteht auf dem Bregenberg ein neues Baugebiet mit Einfamilienhäusern und Geschosswohnungsbau. „Hier kann ab 2021 gebaut werden. Baugenehmigungen werden wegen des Ende 2020 auslaufenden Baukindergelds aber auf Wunsch noch Ende 2020 erteilt“, sagt Bächle, der Thorsten Frei generell für einen „kurzen Draht“ dankte.

Thorsten Frei betonte in der Runde der Fraktionsvertreter im Rathaus, dass für ihn diese Gemeindebesuche ein wichtiger Spiegel für seine Berliner Arbeit seien. So reagiere Berlin etwa auf die Nöte am Wohnungsmarkt nicht nur in den Großstädten, sondern sorge mit den geplanten Änderungen auch für mehr Handlungsspielraum in kleineren Kommunen, wenn es ums Bauen gehe. „Natürlich müssen wir auf den Flächenverbrauch achten und beispielsweise mit Geschosswohnungsbau verdichteter bauen. Aber die Attraktivität einer Kommune lebt auch vom Zuzug und der Möglichkeit des Bauens.“

Der Flächenverbrauch werde aber auch durch inzwischen zu strenge Regelungen beim Brand- oder Denkmalschutz, aber auch den Mieterschutz forciert. So könne die modernisierte Kaplanei wegen unzureichenden Brandschutzes nicht vermietet werden. Häuser würden wegen Denkmalauflagen nicht saniert und viele Einliegerwohnungen nach schlechten Erfahrungen mit Mietern, die man wegen des Mieterschutzes kaum mehr los bekommen habe, inzwischen leer stehen. „Wenn man auf die Mieteinnahmen nicht mehr angewiesen ist, lässt man die Wohnung lieber leer stehen“, hieß es.

Thorsten Frei pflichtete den Räten bei: „Ein Denkmal ist für mich besser, wenn es genutzt wird.“ Vertretbare Eingriffe sollte man deshalb erlauben. Insgesamt werde man aber doch deutlich mehr bauen müssen, um auch den Druck aus dem Markt nehmen zu können. „Eine Mietpreisbremse hilft nur vorübergehend und schafft vor allem nicht eine einzige neue Wohnung.“

Mit einem blauen Auge davon gekommen ist der Bräunlinger Wald im trockenen Sommer. „Die Schäden sind bei uns nicht ganz so dramatisch. Aber das generell viele Schadholz macht natürlich die Marktpreise kaputt“, meinte Bürgermeister Bächle. Über einen Notfall-Fonds würden Bund und Land zumindest die Verluste teilweise ausgleichen. Und 500 Millionen Euro wolle Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner mittelfristig für die Wiederaufforstung durch trockenheitsresistentere Baumarten bereitstellen.