01.

Thorsten Frei zum Gespräch bei der EGT

Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (CDU) traf sich kürzlich mit Rudolf Kastner, Vorstandsvorsitzender der EGT AG zu einem intensiven Gedankenaustausch zu verschiedenen Wirtschaftsthemen. Einen großen Teil des Gesprächs nahm das Thema Energiewende ein. Die Gesprächspartner betrachteten einerseits die Entwicklung der letzten Jahre und andererseits was für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung in der Zukunft zeitnah an politischen Entscheidungen getroffen werden sollte. 

Rudolf Kastner betonte direkt zu Beginn des Gesprächs, dass es für ihn wichtig ist, in der CDU und im speziellen mit Herrn Frei in der Region einen wichtigen Ansprechpartner für den deutschen Mittelstand zu haben. Denn laut Kastner schien der Mittelstand bei vielen politischen Entscheidungen in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus geraten zu sein, obwohl er das Rückgrat der deutschen Wirtschaft darstellt. 

Thorsten Frei ging gerne darauf ein und betonte seinerseits die hohe Bedeutung guter Rahmenbedingungen durch die Politik für den deutschen Mittelstand. Hier muss der Fokus wieder stärker in Richtung freie Marktwirtschaft gehen, mit weniger Regulierung. Zudem müssen zukünftige Entwicklungen wie die immer höhere Lebenserwartung der Bevölkerung in neue Konzepte einfließen wie z.B. der Flexi-Rente.

Austausch zu den Entwicklungen der Energiewende

Zu Beginn des Austausches zum Themenfeld Energie zeigte Kastner kurz die vielfältigen Fehlentwicklungen im Energiesektor auf, vor allem die immer stärkere Planwirtschaft und skizzierte welche Aufgaben zeitnah angegangen werden müssen, um wieder ein zukunftsfähiges Energie-System in Deutschland zu bekommen. So ist es für ihn sehr verwunderlich, warum im Rahmen der Energiewende und dem obersten Ziel der CO2-Reduktion bisher der Wärmesektor praktisch nicht berücksichtigt wurde und die Belastungen sehr einseitig auf der Stromseite liegen. Aus der Sicht Kastners, der hier auch die Ansichten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) vertritt, können die Ziele nur durch eine gerechtere Verteilung auf alle Energieträger erreicht werden. So sollte der Strompreis von Steuern und Abgaben entlastet werden und vor allem die Systematik der EEG-Förderung umgebaut werden. Kastner persönlich sieht in dem Konzept des „CO2 Abgabe e.V.“ eine gute Lösungsmöglichkeit. Dessen Idee ist es, die aktuellen Steuern und Abgaben durch eine CO2-Abgabe auf alle Energieträger zu ersetzen. Zudem gilt es die Sektorkopplung, also die Verzahnung beziehungsweise Vernetzung von Strom, Wärme und Mobilität bzw. Verkehr, weiter zu forcieren und in allen Bereichen wieder stärker auf die Kraft des Marktes zu setzen. 

Denn aktuell sind wir in einer Situation, in der eines der wichtigsten Güter des deutschen Energiesektors der letzten Jahrzehnte, die Versorgungssicherheit, immer stärker unter Druck gerät. Mussten die Übertragungsnetzbetreiber vor 10 Jahren nur 3-4 mal pro Jahr für eine gute Netzstabilität eingreifen, ist dies heute durch die starke Volatilität der Erzeugung aus Photovoltaik und Wind mind. 3-4 mal pro Tag der Fall. Einer Entwicklung der laut Kastner nur effektiv mit marktwirtschaftlichen Anreizen entgegen gewirkt werden kann.

In diesem Zusammenhang verweist Kastner auch auf die Problematik des einerseits dringend notwendigen Ausbaus der dezentralen Versorgungsnetze und andererseits der aktuellen Struktur und Berechnung der Netzentgelte, die Investitionen in den notwendigen Ausbau der dezentralen Netze und in die Digitalisierung eher behindern als fördern.

Frei konnte sich insgesamt der Forderung nach mehr Markt für die zukünftige Gestaltung des Energiesektors anschließen. Denn nur mit den wirtschaftlich besten Lösungen kann die Energiewende zu einer echten Erfolgsgeschichte werden und auch der Export gelingen. 

Zum Abschluss des Gesprächs wurde gemeinsam noch eine EGT-Ladesäule im Eingangsbereich des EGT-Hauptgebäudes besichtigt. Dabei wurden noch die zusätzlichen Herausforderungen durch die E-Mobilität z.B. für den Netzausbau besprochen.