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Thorsten Frei trifft neuen Schweizer Botschafter in Berlin

„So tief und breit wie mit keinem anderen Nachbarn“ sind die Beziehungen der Schweiz zu Deutschland, stellte der Ende August von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier akkreditierte, neue Schweizer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, S. E. Dr. Paul R. Seger, bei seinem Antrittsbesuch im Bundestagsbüro von Thorsten Frei fest.

Frei, in seiner Funktion als Vorsitzender der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag, konnte dem nur beipflichten. Das zeige sich seiner Ansicht nach nicht zuletzt an vielen praktischen Alltagsfragen in seinem Wahlkreis mit direkter Grenze zum Kanton Schaffhausen. In diesem Zusammenhang stellte der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete unter anderem auf die hervorragende Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen ab. Bei der Polizei mündet dies beispielsweise auf der Arbeitsebene in den gemeinsamen Grenz-Polizeistreifen. Ähnlich gut sind der Austausch und die Zusammenarbeit beim Feuerwehrwesen. Und als jüngstes Beispiel nannte Thorsten Frei den Ende August erfolgten Brückenschlag beim Glasfasernetz.

Beide waren sich einig, dass die schier unendliche Fülle an Themen, die beide Länder gemeinsam positiv und synergetisch gestalten könnten, künftig viel stärker in Szene gesetzt werden müsste. Die beiden Parlamentariergruppen in Bern und Berlin würde dazu eine hervorragende Plattform bilden, die künftig viel intensiver genutzt werden sollte.

„Natürlich“, so Frei, „müsse man sich auch mit den schwierigen Themen befassen. Das darf man nicht ausblenden. Auch wenn es nach Jahren des Stillstands viel Kraft und Engagement braucht und wenig Freude macht. Aber am Ende sorgen mögliche Kompromisse für Rechtssicherheit, wovon beide Seiten profitieren.“ Paul Seger warb insofern für „De-Emotionalisierung“ und lebhaften Dialog.

Eine gewisse landsmannschaftliche Verbundenheit – Segers Frau stamme schließlich aus Südbaden – ließ sich in dem sehr angenehmen Gespräch kaum verbergen. Dabei ging es im weiteren Verlauf unter anderem um den Schweizer Föderalismus, den bis vor 20 Jahren in der Schweiz existenten religiösen Graben zwischen Katholiken und Reformierten sowie Elemente der direkten Demokratie.