Neun Jahre sind nach dem ersten Treffen vergangen. Nun sind die Bio-Energie-Idealisten aus Niedereschach am Ziel: Vor wenigen Tagen wurde die neue Heizzentrale oberhalb der Gemeinschaftsschule und der Anschluss-Abschluss an 263 mögliche Wärmeabnehmer offiziell gefeiert und am Sonntag haben sich viele Besucher, darunter Thorsten Frei, von der Idee des Genossenschafts-Projekts beim „Tag der offenen Tür“ überzeugen lassen.
„Das Projekt ist nicht nur hochinteressant. Man muss den rund 20 Initiatoren ein großes Kompliment für das Erreichte machen. Es ist toll, wie Sie und die Bürger sich für mehr Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern einsetzen“, meinte Thorsten Frei im Gespräch mit Alexander Heinzelmann, dem Finanzvorstand der BEN (Bürgerenergie Niedereschach). Denn über acht Millionen Euro sind in dieses ehrgeizige Projekt investiert worden, um die bei drei Biogas-Landwirten bei der Stromerzeugung anfallende enorme Wärmeenergie-Menge sinnvoll zu nutzen. Das Besondere des Projekts, das der Gemeinde das vom Land vergebene Prädikat „Bio-Energiedorf“ einbrachte, ist, dass hier die Wärmelieferung durch eine Genossenschaft erfolgt und nicht durch einen privaten Investor wie in anderen Gemeinden in der Region. Jeder der Wärmeabnehmer ist auch Genossenschaftsmitglied und somit am Erfolg beteiligt.
Im Rückblick sei erfreulich gewesen, so Heinzelmann, dass sowohl Gemeinde wie auch viele Bürger durch ihren Anschluss der Initiative nach anfänglichem Widerstand den Rücken stärkten. Nicht immer nach Plan sei der Aufbau des Wärmenetzes verlaufen. Hier hätten einige Überraschungen im Boden, darunter marode Bestandsleitungen, teils zu erheblichen Verzögerungen geführt.
