01.

Thorsten Frei gegen Doppelstrukturen in der Flüchtlingshilfe

Mit großem Engagement und Einsatz haben Behörden und unzählige freiwillige Helfer Hundertausende Flüchtlinge und Migranten seit Herbst 2015 aufgenommen, betreut und fortgebildet. Erfolgreich haben auch die Integrationskursträger im Schwarzwald-Baar-Kreis - ein seit 13 Jahren bestehendes Netzwerk aus Diakonie, den Volkshochschulen Villingen-Schwenningen und der Baar sowie dem "Treff Lernen", "Inlingua" und "Vatter Bildungszentrum" - auf die stark gestiegene Nachfrage nach Integrationskursen und auch auf die ständig neuen bürokratischen Anforderungen reagiert und so aus der Sicht von Thorsten Frei unbestritten einen wertvollen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund geleistet. Dennoch läuft leider in der Zusammenarbeit zwischen besagtem Netzwerk und dem BAMF nicht alles rund, weshalb Thorsten Frei einen Brief an Stephan Mayer, den zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, geschrieben hat.

Nach Aussagen der Beteiligten funktioniert das Netzwerk aus allen beteiligten Stellen im Schwarzwald-Baar-Kreis auch in den Augen des BAMF-Regionalkoordinators vorbildlich. Leider musste man seitens dieses Netzwerks aber auch feststellen, dass die Anforderungen an die Integrationsträger durch das BAMF  und Kontrollen immer umfangreicher wurden und Unterstützungen, etwa eine schnelle Bearbeitung von Anträgen zu Kursen oder Abrechnungen, dagegen zu wünschen übrig lässt.               

Groß sind nun die Vorbehalte gegenüber den geplanten Test- und Meldezentren und auch Thorsten Frei wertet diese als eine nicht nachvollziehbare und teure Parallelstruktur, die in ländlichen Regionen mit der vorgesehenen externen Zuweisung an Kursen und Kursträgern so nicht funktioniere. „Angesicht der sehr guten Erfahrung mit dem beschriebenen Netzwerk vor Ort mit einem hervorragend funktionierenden System für  Zuweisung und Einstufung von Teilnehmern inklusive Migrationsberatung (MBE) und Jugendmigrationsdienst (JMD) kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen, weshalb man nun seitens des BAMF den bisher sehr erfolgreichen Mitstreitern die Koordination der beschriebenen Aufgaben wegnehmen möchte“, schreibt Frei. Er bittet daher Stephan Mayer, die Einrichtung von Test- und Meldezentren dort zu überdenken, wo es bereits sehr gute Strukturen für die Integrationsarbeit gibt und Test- und Meldezentren kontraproduktiv wären.