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Thorsten Frei besichtigt Streetworkstation von Offroad Kids in Berlin

Kreativität, Innovation und kundennahe Angebote spielen nicht nur in Unternehmen eine herausragende Rolle. Das gilt auch für den Sozialbereich. Davon konnte sich Thorsten Frei in der letzten Sitzungswoche des Bundestags vor der Weihnachtspause ein sehr detailliertes Bild in der Berliner Streetwork Station der Bad Dürrheimer Offroad Kids Stiftung machen.

Stiftungs-Chef Markus Seidel ließ es sich nicht nehmen, den Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei und Josef Rief das jüngste Projekt „Sofahopper.de“ vorzustellen. Schließlich ist es in einem gemeinsamen Kraftakt im vergangenen Jahr gelungen, 400.000 EUR für das laufende Jahr 2019 als Anschubfinanzierung für die neue virtuelle Streetwork-Plattform beim Bundesfamilienministerium einzuwerben. Ganz besonders erfreulich ist für alle Beteiligten, dass es im Rahmen der abschließenden Haushaltsberatungen für das kommende Jahr 2020 kürzlich noch einmal eine Förderung in derselben Höhe gab.

Mit Sofahopper stellt sich das Team um Markus Seidel den Herausforderungen der Digitalisierung im Bereich der Straßensozialarbeit und setzt zugleich auf die damit verbundenen neuen technischen Möglichkeiten wie beispielsweise den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Während die Streetworker zur Beginn von Offroad Kids vor mehr als 20 Jahren gezielt an den einschlägigen Plätzen in den Großstädten auf Obdachlose zugingen, verlagert sich das Geschehen immer mehr in den digitalen Raum, wo junge Ausreißer nach Hilfe suchen. Über die Webseite Sofahopper können die Offroadkids nunmehr Betroffene und Angehörige aus dem ganzen Bundesgebiet ansprechen und beraten. Dass Seidel mit Sofahopper einen Nerv trifft, zeigen erste Auswertungen. Demnach kommen lediglich 40% der virtuellen Anfragen aus den Ballungszentren, die als Hochburgen der Obdachlosigkeit gelten.

„Die Nachfrage ist riesengroß. Seit Beginn des Jahres gab es mehr als 1.000 konkrete Anfragen aus dem ganzen Bundesgebiet. Dabei steuern wir die Nachfrage ganz gezielt über Google. Ich bin überzeugt, dass wir die Nachfragen aufgrund des hohen Bedarfs von jetzt auf hier verdoppeln könnten. Dafür brauchen wir aber trotz unseres enormen Wachstums mehr Mitarbeiter. Deshalb bin ich froh und dankbar, dass uns die CDU-Bundestagsabgeordneten aktiv unterstützt haben, die erste öffentliche Förderung in unserer 25-jährigen Geschichte zu erhalten“, betont Markus Seidel im Gespräch.

Thorsten Frei sagte seine weitere Unterstützung zu. „Ihr Ansatz, jungen Menschen Chancen und Zukunftsperspektiven zu verschaffen, ist ein zutiefst christdemokratischer Ansatz. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass auch Menschen mit schlechteren Ausgangsbedingungen eine Chance erhalten.“ Für Frei ist jeder staatliche investierte Euro bei den Offroad Kids gut angelegtes Geld.

Dies bestätigte auch Markus Seidel. Schließlich würden im Schnitt für jeden Menschen, der auf Dauer im Sozialnetz gefangen sei, etwa 900.000 EUR aus der Steuerkasse aufgewendet. „Insofern ist jeder Jugendliche, der mit Hilfe von Offroad Kids“ in ein geordnetes Leben zurück begleitet werden kann, ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft.“

Beindruckt zeigte sich Thorsten Frei auch von den neuen Räumlichkeiten der Offroad Kids in Berlin, die nach häufigem Vandalismus am Alexanderplatz in den Bahnhof Bellevue verlegt wurden. Der Donaueschinger Architekt Andreas Schwara hat in den ehemals tristen S-Bahn-Bögen ein sehr funktionales und helles Arbeitsambiente geschaffen, das für das schwierige Geschäft mit den jungen Ausreißern und Obdachlosen eine offene und freundliche Atmosphäre bietet und dem Wesen des gesamten Berliner Offroad-Kids-Team entspricht.