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Thorsten Frei bei "ntv Frühstart" zu den Folgen der Corona-Krise

Wie weiter in der Corona-Krise? Thorsten Frei, Vize-Vorsitzender der Unionsfraktion, kann sich eine dauerhafte Stilllegung des Landes nicht vorstellen. Deutschland müsse den "Lockdown" nutzen, fordert er im "ntv Frühstart" - und nach der Krise wieder Medikamentenproduktion in Europa ansiedeln.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, erwartet einen schrittweisen Ausstieg aus den derzeit verhängten Ausgangssperren zur Verlangsamung der Coronavirus-Pandemie. "Ich bin davon überzeugt, dass man eine ganze Bevölkerung oder auch eine gesamte Volkswirtschaft nicht dauerhaft vollständig stilllegen kann", sagte Frei im "ntv Frühstart". "Es wird ein scheibchenweiser Prozess sein." Der derzeitige "Lockdown" müsse genutzt werden, um Brandherde zu identifizieren und infizierte sowie gefährdete Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

In Deutschland würden mehr Menschen auf das Coronavirus getestet "als in jedem anderen Land der Erde, im übrigen auch mehr als in Südkorea oder Japan", sagte Frei. "Wir haben in Deutschland jetzt in einer Woche mehr Tests gemacht als die USA beispielsweise in drei Monaten." Das sei ein wesentlicher Punkt für die Eingrenzung der Pandemie. "Das ist etwas, das wir noch weiter verfeinern müssen, weil es auch sozusagen um die Frage geht, wie wir das öffentliche und gesellschaftliche Leben wieder anlaufen lassen."

Eine "schwierige Situation"

Mit Blick auf den vielfach diskutierten "Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012" sagte der CDU-Politiker: "Die Bundesregierung war vorbereitet und ist vorbereitet, aber das ist eine Herausforderung, die weit über den staatlichen Bereich hinausgeht." Es gebe eine "schwierige Situation", sagte Frei. "Das gilt sowohl für Desinfektionsmittel als auch für die Schutzkleidung, insbesondere in den Kliniken, ob das jetzt Masken oder Kittel oder anderes mehr sind."

Frei forderte, die Produktionsweise medizinischer Produkte zu überdenken. "Das bedeutet beispielsweise auch, dass wir schauen müssen, dass Medikamente und dergleichen mehr auch wieder in Deutschland und Europa produziert werden, um in Krisen vorbereitet zu sein und weniger abhängig von externen Faktoren."

Frei verteidigte die am Mittwoch im Bundestag zur Abstimmung anstehenden Maßnahmen als angemessen. "Alles, was wir tun, ist notwendig", sagte Frei. "Das Haushaltsvolumen in Deutschland wird um 50 Prozent anwachsen. 156 Milliarden Euro, unter normalen Umständen übersteigt das Denkbare."

(Quelle des Textes: ntv).

 

Das ganze Interview in Videoformat finden Sie auf den Seiten des ntv-Senders (Link).