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Thorsten Frei bei der Baugenossenschaft Familienheim

Der »ländliche Raum« schrumpft nicht überall, das wurde beim Besuch des CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei bei der Baugenossenschaft Familienheim Schwarzwald Baar Heuberg eG deutlich.

»Wir wachsen«, betonte Familienheim-Geschäftsführer Sebastian Merkle und meinte damit nicht nur die eigene Genossenschaft, sondern die Stadt Villingen-Schwenningen generell. Allerdings dürfe man sich infrastrukturell nicht abhängen lassen, da waren sich Frei und Merkle einig. Alarmierende Zeichen dafür gebe es schon. »Wir suchen händeringend qualifiziertes Personal«, so Merkle. Außerdem belaste die Wohnungsnot das Oberzentrum. Die Familienheim mit 2500 Wohneinheiten im Bestand, 118 Neubauwohnungen seit 2012, 77 im Bau befindlichen und weiteren 180 aktiv geplanten, sei angetreten, sie zu lindern. Der Aufsichtsratsvorsitzende Berthold Frisch beklagte jedoch einen zeitfressenden »überbordenden Formalismus« vor der Erteilung von Baugenehmigungen. »Wenn wir das schneller hinkriegen als andere, dann ist das ein enormer Standortvorteil«, bestätigte der CDU-Kreisrat Frei die Sorge und führte den Bereich Glasfasernetz als Positivbeispiel an, in dem der Landkreis beispielhaft »konsequent und zielgerichtet« vorgegangen sei. Baugenehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden, so Frei, »das ist aktive Wirtschaftsförderung«. Gut gelungen sei die Zusammenarbeit mit der Stadt beim Bauprojekt in der Vom-Stein-Straße, wo in Kooperation mit der Stiftung Liebenau Teilhabe Wohnraum auch für Menschen mit Assistenzbedarf  geschaffen werden, sagten Merkle und seine Prokuristen Matthias Mager und Melanie Pees. Allerdings, und damit zitierte Merkle den Präsidenten des deutschen Immobilienverbands gdw, Axel Gedaschko, »wir brauchen auch eine Willkommenskultur für Bauzäune und Bagger«. Allerorts wird der Neubau von genossenschaftlichen Mietwohnungen gefordert, nur bitte nicht direkt in meinem Ortsteil. Vor nahezu jedem Neubauprojekt gebe es mittlerweile Bürgerproteste, bedauert der Bundesverband. Beim Thema »Mangin« und dem auf dem ehemaligen Kasernengelände geplanten Bau von Wohnungen zeigte sich Frei zuversichtlich gegenüber den Plänen der Familienheim und dem »Bündnis für faires Wohnen«, dort bald die ersten Sozialwohnungen und Genossenschaftswohnungen errichten zu können. »Die Flüchtlingsunterkünfte Villingen und Donaueschingen werden aufgegeben«. Merkle forderte diesbezüglich ein »Dranbleiben«. Eine erhöhte Bautätigkeit könne nur an den Tag gelegt werden, so lange die Niedrigzinsphase anhalte.