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Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3,5 % vom BIP im Visier

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei hat sich einen ganzen Tag der Forschung und Entwicklung in der heimischen Wirtschaft und Wissenschaft in Villingen-Schwenningen gewidmet und damit seine Reihe an Thementagen fortgesetzt. Angefangen mit dem Kunststoff-Institut Südwest, standen zudem die Hahn-Schickard-Gesellschaft, das Unternehmen Precision Motors Deutsche Minebea GmbH sowie das Start-Up C.R.S iiMotion GmbH auf dem Programm. Thorsten Frei zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft, die ihm an den verschiedenen Stationen demonstriert wurde.

Der Geschäftsführer des Kunststoff-Instituts Südwest, Siegfried Kaiser verdeutlichte dem Abgeordneten die zunehmende Wichtigkeit von Kunststoffen in der Industrie. Gerade mit Blick auf die Elektromobilität käme man an Kunststoffbauteilen nicht vorbei, betonte Siegfried Kaiser. Thorsten Frei interessierte sich vor allem für die Zusammenarbeit des Instituts mit den hiesigen Unternehmen. Der Geschäftsführer berichtete, dass das Institut Unternehmen bei der Auswahl, Entwicklung und Optimierung von Produkten, Werkzeugen und Prozessabläufen im gesamten Bereich der Kunststofftechnik unterstütze. „Wir erarbeiten Lösungen, die andere umsetzen können“, fasste er zusammen. Das Kunststoff Institut Südwest sei von 19 Unternehmen aus der Region, der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Kunststoff-Institut Lüdenscheid für diesen Zweck gegründet worden. Siegfried Kaiser zeigte dem CDU-Politiker anhand von Beispielen, an welchen Produkten das Institut derzeit arbeite. Vom Prototyp eines Autoreifens aus Kunststoff bis zu einem Bauteil einer Herz-Lungen-Maschine konnte Thorsten Frei begutachten. Im anschließenden Gespräch war man sich einig, dass der Staat und die Wirtschaft seine Ausgaben in Forschung und Entwicklung weiter erhöhen sollten. Der Bundestagsabgeordnete gab das Ziel aus, zukünftig 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts in diesen Bereich zu investieren. „Die Union will zusätzlich zur Projektförderung zwei Milliarden Euro an steuerlicher Entlastung für Forschung und Entwicklung ermöglichen“, erläuterte Thorsten Frei die Forderungen der CDU und CSU aus dem Regierungsprogramm für 2017 bis 2021. Siegfried Kaiser gab dem Abgeordneten mit auf den Weg, dass es zunehmend schwer sei, Fachkräfte zu finden. Er kenne das Problem und setze deshalb unter anderem auf die Stärkung der MINT-Fächer in der Schule, so Thorsten Frei.

Bei seiner zweiten Station bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft wurde er in die Vielfalt der Mikrosystemtechnik eingeführt. Auch Hahn-Schickard hat sich auf die Fahnen geschrieben, vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit innovativen Technologien zu unterstützen. Immer wieder gelingt es der Gesellschaft, neue Unternehmen durch Ausgründungen auf dem Markt zu etablieren. „Gerade für die Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg sind gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine starke Forschung und Entwicklung zwingend notwendig“, betonte Thorsten Frei.

Auch das Unternehmen Precision Motors Deutsche Minebea GmbH hat sich am Standort Villingen-Schwenningen niedergelassen und dort sein Forschungszentrum aufgebaut. Thorsten Frei konnte bei einem Rundgang durch das Unternehmen Einblick in die vielfältigen Anwendungsbereiche von bürstenlosen Gleichstrommotoren erlangen. PM DM hat sich auf Antriebssysteme spezialisiert, die sich unter anderem in Automobilen wiederfinden. Bei einem anschließenden Gespräch mit Unternehmensvertretern wurde über den Fachkräftemangel und das Arbeitszeitgesetz diskutiert. Der Bundestagsabgeordnete und der Personalleiter von PM DM Markus Wethkamp waren beide der Meinung, dass das Arbeitszeitgesetz flexibilisiert werden müsse. „Die Wochenarbeitszeit wollen wir nicht antasten. Aber die maximale tägliche Arbeitszeit von zehn Stunden müssen wir überdenken“, so Thorsten Frei. Dies sei oftmals auch im Arbeitnehmerinteresse, bestätigt der Personalleiter. Wie bereits beim Gespräch mit dem Geschäftsführer des Kunststoff-Instituts wurde eine technikfreundlichere Gesellschaft angemahnt. „Wir führen Aktionen unter anderem auch mit Grundschulen durch, um bei den Schülern schon möglichst frühzeitig das Interesse für Technik zu wecken", zeigt Markus Wethkamp die Bemühungen des Unternehmens auf.

Den Abschluss des Thementags bildete ein Besuch bei dem Start-Up-Unternehmen C.R.S iiMotion GmbH, welches 2009 von einigen Ingenieuren des Großkonzerns Thomson gegründet wurde. Geschäftsführer Rainer Zwing erläuterte dem Abgeordneten, dass sich das Unternehmen schnell auf Bildverarbeitung insbesondere in der Medizintechnik spezialisiert habe. Ein Beispiel konnte sich Thorsten Frei im so genannten „Darkroom“ direkt anschauen. Rainer Zwing demonstrierte eine winzige Kamera, die in Endoskopen eingesetzt wird. Dabei arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen Algorithmen, die die Farben des Bildes auf dem Bildschirm nach den Wünschen des Arztes verändern. „So können beispielsweise feine Adern besser dargestellt werden“, präsentiert der Geschäftsführer stolz das Instrument. Thorsten Frei war überrascht, welche Verbesserungen diese Technologie für die Medizin mit sich bringt. „Dass sich solche Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Villingen-Schwenningen ansiedeln zeigt die Attraktivität der Region“, bilanzierte der Abgeordnete den seiner Ansicht nach sehr lehrreichen und spannenden Tag.

Personalleiter von PM DM Markus Wethkamp und Thorsten Frei MdB

Thorsten Frei beim Kunststoff Institut Südwest

Dr. Sophie Billat von der Hahn-Schickard-Gesellschaft erklärt dem Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei die Applikation von Strömungs- und Gassensoren in einem Beatmungssystem.

Thorsten Frei MdB, Geschäftsführer Rainer Zwing und Andreas Hille von der C.R.S iiMotion GmbH