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Schwieriges Jahr für Leuchtenhersteller Waldmann

Das Corona-Jahr sei von Zurückhaltung der Industrie geprägt gewesen. Entsprechend schwierig sei diese Zeit bei einem rückläufigen Umsatz um 20 Prozent für den Leuchtenhersteller Waldmann in Villingen-Schwenningen gewesen, sagten die drei Geschäftsführer Christoph Waldmann, Markus Wiedmann und Daniel Hug beim Firmenbesuch von Thorsten Frei. „Es wurden weltweit deutlich weniger neue Fabrikhallen gebaut und entsprechend auch weniger Leuchten benötigt“, meinte Daniel Hug.

Vom aktuellen Materialmangel und steigenden Preisen sei man ebenfalls betroffen. Hierfür hat Markus Wiedmann aber auch eine Ursache ausgemacht: „Im Ausland wurden mitten in der Krise viele Arbeitsplätze abgebaut und entsprechend die Produktion heruntergefahren. Vielfach fehlen nun die Leute, um der Nachfrage Herr werden zu können.“ Dies sei in Deutschland im internationalen Vergleich über die großzügige Kurzarbeiterregelung seitens der Regierung sehr gut gelaufen, dankten sie Thorsten Frei. Dies sieht Frei ebenso. Abgesehen vom Materialmangel sei die Krise weitgehend überstanden. „Viele Unternehmen hätten ein klassisches ,V` hingelegt. Als die Lieferketten rissen im Frühjahr 2020 ging es steil bergab, auf der anderen Seite nach wenigen Wochen aber auch wieder rasch nach oben. Dies könne man auch am Niveau der Arbeitslosenzahlen ablesen, das fast auf Vorkrisenniveau liegen. So rechne man für dieses Jahr mit 3,5 Prozent und für 2022 mit einem vierprozentigen Wachstum.

Rückblickend auf das Jahr 2019, als man in einer Restrukturierungsphase 100 Mitarbeiter entlassen musste, war man 2020 bei Waldmann froh, diesen Schritt getan zu haben. „Wir waren die Jahre zuvor einfach zu schnell gewachsen und konnten eine wirtschaftliche Schwächephase nur so korrigieren. Entsprechend sicherer waren die Arbeitsplätze nun in der Corona-Krise.“ Weltweit beschäftigt Waldmann derzeit 850 Mitarbeiter, die meisten am Traditionsstandort in Villingen-Schwenningen.

Bei Waldmann spielen aber nicht nur Innovationen rund ums Licht eine Rolle. Man beschäftigt sich auch mit Herausforderungen wie dem Klimawandel und neuen Arbeitswelten. Bis 2028 strebt das Unternehmen Klimaneutralität an und will sogar selbst Strom über PV-Anlagen erzeugen und Überschüsse dem Markt zur Verfügung stellen. „Dieses Bemühen ist wichtig“, sagte Christoph Waldmann, „denn das Image eines Unternehmens ist wichtig, zumal sich immer mehr junge Menschen ihren Arbeitsplatz auch nach Umweltkriterien aussuchen.“ Dieses Bestreben unterstütze die CDU, sagte Frei. „Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen. Die Klimaziele erreichen wir allerdings nur, wenn eben alle mitmachen.“