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Schule trifft Politik: Villinger Golden-Bühl-Schüler befragen Thorsten Frei im Bundestag

52 Schüler der Villinger Golden-Bühl-Schule sowie ihre Klassenlehrer befinden sich im Rahmen einer Studienfahrt in Berlin, um für das letzte Schuljahr mit einem abwechslungsreichen Programm Kraft zu sammeln und den Blick auf bestimmte Themen zu schärfen bzw. zu weiten. Ganz klar spielt in der Hauptstadt die Bundespolitik eine entscheidende Rolle. Insofern durften ein Abstecher in den Bundestag und ein Gespräch mit dem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei nicht fehlen.

Mit ein wenig Verspätung wegen notwendiger Abstimmungen im Europaausschuss erreichte Frei den Gesprächsraum im Paul-Löbe-Haus, in dem seine Gäste aus der Doppelstadt am Mittwochnachmittag bereits geduldig warteten. Um den Zeitverzug möglichst zu kompensieren, fasste Frei sich mit seinen einleitenden Worten kurz. Diese bezogen sich auf die typischen Abläufe im Bundestag und die derzeit wichtigsten Themen im Parlament.

Aus Sicht von Thorsten Frei sind dies im Moment vor allem die Rente, der Bundeshaushalt, das Gute-Kita-Gesetz, die Digitalisierung der Gesellschaft, die unveränderten Migrationsherausforderungen oder auch der Dieselskandal. „Unternehmen, die tatsächlich betrogen haben, müssen mit strafrechtlichen Konsequenzen und Schadensersatzansprüchen rechnen“, äußerte Frei seine klare Position zu den anhaltenden Diesel-Diskussionen. Obgleich er auch betonte, dass es am Ende vor allem darum ginge, „saubere Luft für die Menschen zu schaffen und nicht eine Schlüsselindustrie und ihre Zulieferer zu zerstören, die auch im Schwarzwald-Baar-Kreis für viele Arbeitsplätze steht.“

Im Interesse der Schüler standen in der nachfolgenden Diskussion viele Fragen, die das tägliche Abgeordnetenleben von Frei bestimmen. Zur Sprache kamen dabei die Anzahl zu unterschreibender Dokumente pro Tag, die Bundestagspolizei, die Freizeitgestaltung als Politiker und das Verständnis der Familie für den Beruf.

Angesprochen auf eine Wahlempfehlung, die die Klassenlehrer wegen des  Neutralitätsgebots in der Schule nicht abgeben dürften, betonte Frei: „Es ist erst einmal unerheblich, wen ihr wählt. Viel wichtiger ist, dass ihr euch mit Politik befasst, euch eine eigene Meinung bildet und tatsächlich wählen geht. Das Wahlrecht ist eine der größten Errungenschaften in unserer Demokratie. Für diese Möglichkeit, die eigenen Lebensvorstellungen zu verwirklichen, haben in der Vergangenheit viele Männer und Frauen in der Vergangenheit mit viel Schweiß und Blut kämpfen müssen.“

Bis zur Rückfahrt am Freitag stehen auf dem weiteren Programm der Besuch des Mauermuseums und des ehemaligen Todesstreifens, der Checkpoint Charlie, die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, Madame Tussauds und eine an politischen sowie historischen Gesichtspunkten orientierte Stadtrundfahrt.