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Rechtsanspruch auf 28-Stunden-Woche ist ein Angriff auf Wirtschaft und Wohlstand

Zu den Überlegungen der IG Metall, für einen auf bis zu 2 Jahre befristeten Rechtsanspruch auf eine 28-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, erklärt der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Thorsten Frei:

Die Gewerkschaften zeigen mit ihren Vorschlägen einmal mehr, dass sie sich immer weiter von der betrieblichen Realität verabschieden. Von meinen Unternehmensbesuchen in meinem Wahlkreis weiß ich nur zu genau, wie viele Unternehmen gerade bei uns in der Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg schon heute großen Druck bei der Fachkräftegewinnung spüren. Die Fachkräftelücke wird Monat für Monat größer. Was für die Gesellschaft mit immer niedrigeren Arbeitslosenzahlen ein Segen ist, ist für die Unternehmen eher ein Fluch.

Für sie wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Nach der auf Wunsch von SPD und Gewerkschaften eingeführten Rente mit 63, die nachweislich Zehntausende Fachkräfte einige Jahre früher als geplant insbesondere aus dem MINT-Bereich der Unternehmen gezogen hat, würde ein Rechtsanspruch auf die 28-Stunden-Woche den Faktor „qualifizierte Arbeit“ weiter deutlich verknappen.

Gerade für kleine Unternehmen wäre es aus meiner Sicht eine unzumutbare Belastung, für einen sehr begrenzten Zeitraum adäquaten Ersatz zu finden, zumal die Frage möglicher finanzieller Zusatzbelastungen gänzlich ungeklärt ist.

Mit diesem Vorschlag der IG Metall würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands massiv geschwächt. Während Frankreich die Notwendigkeit zur Abkehr von der 32-Stunden-Woche endlich angehen will, wollen die Gewerkschaften hierzulande entgegen dem demografischen Wandel die Uhren in die falsche Richtung zurückdrehen. Davor kann ich nur warnen, zumal die Arbeitnehmer aufgrund des großen Fachkräftebedarfs heute ohnehin schon in einer sehr starken Verhandlungsposition sind, um individuelle Arbeitsmodelle zu vereinbaren.