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Nach Gespräch mit DB-Konzernbevollmächtigten: Modernisierung des Villinger Bahnhofs kommt!

Infrastrukturmaßnahmen, besonders solche auf und rund um die Schiene, dauern bekanntlich länger. Umso größer ist die Freude, wenn die politischen Bemühungen Früchte tragen. So beim Bahnhof in Villingen, der vor allem im Hinblick auf die Barrierefreiheit einigen Nachholbedarf hat und im Zuge umfassender Bauarbeiten im kommenden Jahr modernisiert wird. Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei freute sich über die „zeitliche Perspektive“. Bei dem Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten Thorsten Krenz in Villingen-Schwenningen forderte er die Deutsche Bahn AG auf, die Maßnahme in Villingen entsprechend zu priorisieren: „Der Bund investiert so viel Geld wie noch nie in die Infrastruktur. Probleme gibt es aber bei Planungs- und Baukapazitäten.“ Vor diesem Hintergrund sei es entscheidend, dass die Umsetzung für Villingen auch große Priorität in der Konzernzentrale habe, gab der Abgeordnete die Leitlinie vor.

Thorsten Krenz, seit 1. Januar 2019 in der neuen Funktion des Konzernbevollmächtigten in Baden-Württemberg, übermittelte die frohe Botschaft, dass im Februar 2020 mit den Bauarbeiten begonnen werde. „Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 7,4 Millionen Euro“, so Krenz. Voraussetzung sei jedoch, dass die Bahn Bauunternehmen finde, die die Aufträge übernehmen würden. Krenz zeigte sich, nachdem dies in der ersten Ausschreibung noch gescheitert war, jedoch zuversichtlich. Bestandteile seien die barrierefreie Erschließung aller Gleise mit zwei Aufzügen, der Umbau der Gleise 1, 3 und 5 auf eine Bahnsteighöhe von 55 Zentimeter für den stufenlosen Ein- und Ausstieg, eine bessere Beleuchtung des Bahnhofs, eine Verbesserung der Personenunterführung sowie einige kleinere Arbeiten für die bessere Ausstattung des Gebäudes. Krenz betonte, dass es um die „Zukunftsfähigkeit des Bahnhofes“ gehe. Mit Hilfe einer Servicekraft solle in der Übergangszeit die Mobilitätsbegleitung für beeinträchtigte Personen weiter bestand haben. 

Der Landtagsabgeordnete Karl Rombach, der Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr im Landtag von Baden-Württemberg ist, hatte das Treffen mit Thorsten Krenz initiiert. Rombach erinnerte an den zeitlichen Verzug des Projektes am Villinger Bahnhof und dankte dem Konzernbevollmächtigten, dass es „nach über zehn Jahren Bemühungen seitens der örtlichen Politik nun Licht am Horizont“ gebe. Auch die weiteren Teilnehmer des Treffens betonten die Wichtigkeit des barrierefreien Zugangs: Oberbürgermeister Jürgen Roth forderte, dass der „Bahnhof für ein Oberzentrum würdig“ sein müsse. Es könne nicht sein, dass behinderte Menschen daran gehindert seien, den Schienenverkehr in Villingen zu benutzen. Ein weiterer Punkt der politischen Runde war das Thema Parkplätze. Für die Deutsche Bahn betonte Krenz, dass derzeit das Potential für Baden-Württemberg abgefragt und die Abteilung DB Immobilien eine Konzeption für das ganze Land erarbeiten werde. Der Bürgermeister von Villingen-Schwenningen, Detlev Bührer, sprach von vorhandenen Flächen in Schwenningen und Villingen. Beide Bahnhöfe sollten in das Konzept aufgenommen werden.

Sven Hinterseh ging auf die Schieneninfrastruktur in der Region ein und betonte deren Wichtigkeit für den Schwarzwald-Baar-Kreis. „Bis Mitte der 20er Jahre wollen wir die Ringzugverbindungen elektrifiziert haben“, so der Landrat. Man habe deshalb ein Gutachten in Auftrag gegeben, um daraus ableitende, notwendige Vorarbeiten in den standarisierten Verfahren leisten zu können. Ziel sei es, so Hinterseh, in Zukunft umsteigefrei von Villingen nach Stuttgart fahren zu können. Thorsten Frei unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Gäubahn: „Die Bahnstrecke ist die entscheidende Verbindung für unsere Region. Nach dem wir es geschafft haben, sie in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 zu bekommen, steht nun auch die Finanzierungsvereinbarung. Es kann jetzt losgehen.“ Die Gäubahn müsse, so der Abgeordnete, eine echte Alternative zum Auto werden. Frei und Hinterseh waren sich auch einig, dass der Vertrag von Lugano eingehalten werden müsse. Dies gelte insbesondere für die Fahrtzeit. Beide Politiker gaben auch das Ziel aus, dass eine bessere Vertaktung von Regional- und Fernverkehr in unserer Region unerlässlich sei.