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Königsfeld feiert gleich doppelt

Der 3. Oktober ist in Königsfeld in doppeltem Sinne ein Feiertag gewesen. Denn neben dem Tag der deutschen Einheit wurde hier die Einweihung des völlig neu gestalteten Zinzendorfplatzes mit einem Festakt gefeiert. „Nach einem langen gesellschaftlichen Diskussionsprozess ist die Umgestaltung in meinen Augen ausgesprochen gut gelungen. Hier ist ein Angebot für alle Generationen entstanden und mit freiem Wlan für alle ist man auch auf der Höhe der Zeit“, betonte Thorsten Frei in seiner Festansprache.

 

Seinen Respekt zollte er Fritz Link, dem es als Bürgermeister einer relativ finanzschwachen Kommune gelinge, das Beste für seine Gemeinde herauszuholen. So beteiligten sich Bund, Land und EU mit insgesamt 1,5 Millionen Euro an der 2,8 Millionen Euro teuren Neugestaltung des Platzes. „Seit Jahren stelle ich fest, dass hier alles nach einem Masterplan sehr erfolgreich umgesetzt wird, dazu braucht es aber eines Bürgermeisters, der alle Fördertöpfe kennt und es versteht, die Früchte für seine Gemeinde auch ernten zu können. Und das sieht man überall hier in Königsfeld“, meinte Frei.

 

In seinen Worten zum Tag der deutschen Einheit forderte er, „dass wir als Gesellschaft uns wieder mehr auf das Erreichte besinnen und nicht alles schlecht reden sollten. 70 Jahre in Frieden und Freiheit, die für die Welt einmalige friedliche Überwindung der Teilung vor 30 Jahren und das gemeinsam seither Erreichte, auch in Europa, sollten uns stolz machen und nicht entzweien.“ Allein wirtschaftlich habe sich das Bruttoinlandsprodukt in den neuen Ländern seit der Wiedervereinigung vervierfacht und in der gesamten Bundesrepublik verdoppelt. „Objektiv betrachtet sind an vielen Stellen blühende Landschaften entstanden. Gesellschaftlich sollten wir generell wieder versöhnlicher miteinander umgehen. Das ist vielfach verlorengegangen. Und wir sollten unsere Stärke und Erfolge  wieder mehr ins Blickfeld rücken und auch positiv in die Zukunft blicken“, forderte Frei. Zu sehr höre man derzeit auf Skeptiker und Angstmacher, die mit ihren Rufen Gift in die Gesellschaft träufelten.

 

Frei betonte auch, dass man nicht immer nur zwischen Ost und West unterscheiden dürfe. Unterschiede gebe es auch zwischen Nord und Süd und zwischen Ballungsräumen und dem ländlichen Raum. Die Politik habe die Diskussion um gleichwertige Lebensverhältnisse aufgenommen. „Wir sollten dabei weiter auf die Subsidiarität, unsere ureigene Stärke, setzen und die Wünsche in den Kommunen fördern und nicht wie es die extreme Linke oder Rechte tun wollen, radikal von oben herab“, meinte Frei.