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Klimafreundliche Pellets statt Heizöl in Schwenningen

Seit rund 20 Jahren gibt es sie auf dem Markt, die kleinen, aus Abfallholz gepressten Pellets, die in entsprechenden Brennern eingesetzt für warmes Wasser und wohlige Temperaturen in den Wohnräumen sorgen. Viele Häuslebesitzer sind auf der Suche nach einem Ersatz für ihre alten Ölheizungen über die Jahre auf diese CO2-neutrale und damit klimaschonende Heizmethode umgestiegen. Doch das Potenzial in den Wäldern und auf den Märkten ist aber noch riesig. Die Holzwinzlinge könnten daher einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu den Klimazielen der Bundesrepublik leisten.

„In der aktuellen Klimadiskussion wird viel über CO2-Einsparungen im Auto- oder Flugverkehr gesprochen. Ein wesentlich höheres Einsparpotenzial sehe ich aber durch Häuserisolierungen und natürlich effizienteren Heizsystemen“, sagte Thorsten Frei bei der Besichtigung einer Pellet-Anlage, die in der Schwenninger Grabenäckerstraße für gleich sieben Wohnblocks und 64 Wohnungen (5000 Quadratmeter Wohnfläche) zum Einsatz kommt. Mit dabei bei der Besichtigung waren Markus Grimm und Markus Böll von Mall Umweltsysteme, die Pellet-Behälter aus Beton liefern,  Andreas Döring von der doppelstädtischen Wohnungsbaugesellschaft wbg, die die Häuser sanieren lässt, Architekt Jürgen Kern und Martin Bentele vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband.

Nachdem nun von der CDU vor wenigen Tagen die „Abwrackprämie“ für Ölheizungen ins Spiel gebracht wurde, forderte Bentele, dass möglichst bald auch von der Politik geliefert werde. Ölheizung für Ölheizung sei dabei keine Option auf dem Weg zur Klimaneutralität der Gebäude im Land, die sich die Bundesregierung bis 2050 zum Ziel gesetzt hat. Entsprechende Anreize für klimafreundliche Systeme sollten daher gesetzt werden.

Thorsten Frei pflichtete Bentele bei: „Bei fünf Millionen Ölheizungen im Land ist noch viel Potenzial vorhanden, ebenso bei der energetischen Häusersanierung.“ Er vertröstete den Verbandsvertreter, der von aktuell 400 000 Pellet-Heizungen in Deutschland und 100 000 in Baden-Württemberg sprach,  allerdings noch bis zum 20. September. „Dann tritt das Klimakabinett zusammen. Bis dahin wird sich die Union mit der SPD in laufenden Verhandlungen auf Maßnahmen verständigen.“

Thorsten Frei lobte zudem das Engagement der wbg. Einerseits werde durch die Sanierung der Häuser, die hier noch aus den 1960-er-Jahren stammen, der Wohnraum attraktiv gehalten und mit der energetischen Sanierung ein wichtiger Klimabeitrag geleistet.