01.

Hansjörg Häfele: Herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag

Hansjörg Häfele hat in seiner politischen Laufbahn auf sämtlichen Ebenen unseres Landes Verantwortung übernommen. Sein daraus resultierendes Verständnis von unserem Föderalismus und den bestehenden Wechselwirkungen war die beste Voraussetzung für gute Politik. Sicherlich hat er spätestens in seiner Funktion als parlamentarischer Staatssekretär unter Finanzminister Stoltenberg, aber auch schon davor als finanzpolitischer Sprecher der Unionsfraktionen für konkrete Impulse in der Region sorgen können. Viel wichtiger aber erscheint mir sein generelles Politikverständnis, das unverändert Gültigkeit besitzt und das er immer wieder auch heute noch in die gesellschaftlichen Diskussionen einbringt.

Das betrifft die Notwendigkeit von Haushaltsdisziplin und Sparsamkeit im Bundeshaushalt, die sich unter seiner Ägide im Bundeshaushalt 1984 in einer bisher nicht dagewesenen Haushaltskonsolidierung bei einem sehr geringen Ausgabenwachstum von gerade einmal 1,6% niederschlug. Ähnliche Diskussionen führen wir auch heute, wobei ich ganz dicht bei Hansjörg Häfele stehe, wenn es darum geht, dass wir den Handlungsspielräume der nachfolgenden Generationen nicht durch Schulden einschränken dürfen. Das betrifft ebenso seine Überzeugung, dass zu hohe Steuern und Subventionen schlecht für unser Land sind, da sie die Mitte der Gesellschaft und damit die Träger des Sozialstaates zu sehr belasten. Wie wir heute hatte Häfele auch in den Achtzigern heftige Debatten mit Sozialdemokraten und Grünen diesbezüglich zu bestehen.

Wenn man auf Häfeles Schaffen zurückblickt, dann erkennt man schnell, dass sich die drängenden Fragen der Gesellschaft im Zeitenwandel zumindest immer wieder ähneln. Das beruhigt in der Hektik des politischen Tagesgeschehens. Schließlich gab es ähnliche Herausforderungen und Krisen schon früher. Deshalb finde ich es richtig und gut, dass sich mein Vorgänger als Bundestagsabgeordneter immer wieder auch zu aktuellen Themen äußert und diese mit eigenen Erfahrungen verbindet.

Mit seiner Fähigkeit zur messerscharfen Analyse und seinem klaren ordnungspolitischen Verständnis ist er ein großes Vorbild für mich.