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Gesichtsverschleierung ist kein Zeichen von Toleranz und Offenheit, sondern ein Angriff auf unsere Werte und unsere Gesellschaft.

Zu dem von der Universität Kiel erlassenen Verschleierungsverbot für Vorlesungsveranstaltungen, Gespräche mit Dozenten sowie Prüfungen erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Thorsten Frei:

Der Entschluss der Universität ist für mich absolut nachvollziehbar. Im öffentlichen Raum hat die vollständige Gesichtsverschleierung nichts zu suchen. Ihn als „Fehler“ zu bezeichnen, wie es die Grünen reflexartig tun, erachte ich als völlig falsch. Religiöse Riten und Bräuche, die den Betrieb öffentlicher Einrichtungen stören, müssen aus meiner Sicht gesellschaftlich nicht akzeptiert und mitgetragen werden.

Deutschland ist ein säkulares Land. Und Universitäten sind öffentliche Einrichtungen. Die Religionsausübung ist grundgesetzlich verbrieft. Das gilt insbesondere für die private Ausübung des Glaubens. Im öffentlichen Raum sehe ich einen ganz klaren Vorrang gesellschaftlicher Interessen, gegenüber dem Individualinteresse der betroffenen Studentin, der mitnichten der Zugang zur Universität verwehrt wird.

Richtig ist, dass unsere Universitäten für Bildung, Toleranz und Offenheit stehen. Das bedeutet für mich insbesondere auch, dass Studenten und Dozenten offen miteinander umgehen. In unserer Gesellschaft gehört es zum Kern des menschlichen Umgangs, dass man sich offen in die Augen schauen kann und die von Mimik und Gestik ausgesendeten Kommunikationssignale lesen und werten kann. Die Auffassung der Grünen, dass unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft Menschen nicht aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen von staatlichen Bildungseinrichtungen ausschließen darf, ist falsch verstandene Toleranz. Diese Haltung ist schädlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Sie lässt mal wieder die gefühlte moralische Überlegenheit der Grünen durchblitzen, zeigt zugleich aber auch wie abgekoppelt die Partei von der Lebenswirklichkeit der meisten Bürger in unserem Land ist. Mit ihrer Haltung irren die Grünen gewaltig.