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Es braucht ein allgemeines Impfangebot, statt Diskussionen über Privilegien

In den vergangenen Tagen gab es auch angesichts des bevorstehenden nächsten "Corona-Gipfels" von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten eine breite öffentliche Debatte darüber, ob es weitere Verschärfungen in der Pandemie braucht und ob bereits geimpfte Personen Privilegien erhalten sollten. Dazu hat sich Thorsten Frei an verschiedenen Stellen in den Medien - u.a. Tagesschau oder Welt TV - geäußert.

Für den direkt gewählten Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht fest, dass die Debatte über Impfprivilegien zur Unzeit kommt.

Erstens ist die Pandemielage derzeit nicht so, dass man überhaupt über Lockerungen sprechen könne. "Vielmehr müssten wir zunächst gesamtgesellschaftlich mit Disziplin und gegenseitiger Rücksichtnahme weiter für die Begrenzung der individuellen Kontakte sorgen und dadurch die Infektionszahlen weiter senken. Wir alle wollen Fortschritte auf den Weg zur Normalität sehen. Insbesondere wollen wir wieder mehr soziale Kontakte haben. Dafür braucht es aber sichtbare Ergebnisse und deutlich weniger Neuinfektionen. Wenn wir uns jetzt alle gemeinsam anstrengen und diszipliniert weiter machen, können wir hoffentlich bald über andere Dinge als Verschärfungen der Eindämmungsmaßnahmen sprechen"; so Frei.

Zweitens dürfte man über Privilegien erst debattieren, wenn auch tatsächlich allen Menschen ein konkretes Impfangebot unterbreitet werden kann. Dies ist aktuell, wo die Impfstoffe noch knapp sind und die nationale Impfkampagne noch in den Kinderschuhen steckt, nicht der Fall. Jetzt würde so ein Schritt nur zu neuen Spaltungstendenzen in der Gesellschaft führen. Das gilt es zu vermeiden.

Und drittens steht auch noch nicht abschließend fest, ob geimpfte Personen nicht immer noch Überträger sein können. Bis dies einwandfrei ausgeschlossen ist, sollten sich auch diese Personen weiter an die geltenden AHA-Regeln einhalten.