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Diskussion um Atomwaffen auf deutschem Gebiet

Mit Vertretern des Regionalen Friedensbündnisses VS, Christa Lörcher, Helmut Lohrer, Arno Weber und Wolfgang Steuer, hat Thorsten Frei über nukleare Abrüstung und die Stationierung von Atombomben in Deutschland diskutiert.

Die Bündnis-Vertreter fordern den Abzug oder die Zerstörung der letzten Atomraketen in Deutschland. Keinesfalls wollen sie den nun anstehenden Austausch der alten gegen moderne Systeme. Den Abzug der Raketen auf dem Fliegerhorst im pfälzischen Büchel wollen sie als Zeichen für eine neue Abrüstungsrunde sehen, da sich die Aufrüstungsspirale derzeit weltweit eher nach oben dreht, die Militärausgaben zuletzt stark anstiegen und Abrüstungsabkommen ausgelaufen sind. „Der Zug läuft derzeit einfach in die falsche Richtung. Es wäre daher ein gutes Zeichen, wenn wir in Vorlage durch Verzicht gehen würden“, meinte Helmut Lohrer.

Thorsten Frei machte deutlich, dass die Bundesregierung stets auf Entspannung und Abrüstung setze, aber eben auch den Verpflichtungen als NATO-Partner nachkommen werde. „Ohne Abschreckung und atomare Teilhabe sehe ich zudem unsere Sicherheit gefährdet“, warnte Frei, der diese Ansicht am Beispiel der Ukraine bestärkte. Diese hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre vielen Atomraketen nach dem Budapester Memorandum 1994 an Russland übergeben. Strategisch konnte das Land dann bei der Krim-Annexion durch Russland nichts entgegnen. „Hier setzte sich leider einmal mehr das Recht des Stärkeren gegen das Völkerrecht durch“, meinte Frei, der zudem betonte, dass es leider zu viele Staatsführungen gebe, denen man nicht vertrauen könne.