01.

Cannabis-Freigabe würde Drogenproblem vergrößern

Zur neuerlichen Forderung der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt, das Verbot von Cannabis aufzuheben, erklärt der für Innen- und Rechtspolitik zuständige Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei:

„Die Forderung der Cannabis-Legalisierung ist naiv und gefährlich zugleich. Auch durch die stete Wiederholung wird sie nicht besser. Cannabis heute ist nicht mit „natürlichem Gras“ zu Woodstock-Zeiten zu vergleichen. Heute ist Cannabis im Labor von Geschäftsleuten optimiert und auf eine besonders starke Wirkung gezüchtet. Wer von „leichter“ Droge spricht, verkennt die Realität und verharmlost die gefährlichen gesundheitlichen Folgen.

Die Grünen konterkarieren mit ihrer Forderung nach Cannabis-Freigabe die ebenso aufgestellte Forderung, mehr für den Jugendschutz zu tun. Die Legalisierung von Cannabis würde den Jugendschutz erheblich erschweren. Junge Menschen machen Erfahrungen, indem sie „rote“ Linien bewusst überschreiten. Mit legalem Cannabis wird diese Grenzüberschreitung weiter verschoben werden. Das würde unseren Kindern schaden.

Nicht umsonst warnen die Vereinten Nationen davor, dass Cannabis die mit Abstand wichtigste Einstiegsdroge ist. Der aktuelle UN-Bericht unterstreicht einen deutlichen Aufwärtstrend beim Konsum in US-Staaten wie Kalifornien und Colorado, in denen die Freigabe bereits vollzogen wurde. Das liegt sicherlich auch daran, dass durch das insgesamt größere Angebot der Preis tendenziell sinken dürfte. Dies dürfte genau wie die fehlende Sanktionierung ein starker neuer Konsumanreiz für neue Konsumentenschichten sein.

Auch die Schlussfolgerung, dass durch die Legalisierung von Cannabis, der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden könnte, ist ein Trugschluss. Dagegen sprechen die Marktlogik, die Psychologie der Menschen und die Erfahrungen in Nordamerika oder den Niederlanden.

Ohnehin ist nicht davon auszugehen, dass Dealer ihren Job einfach an den Nagel hängen. Sie werden weiter auf schnelles Geld setzen und das Angebot im Bereich härterer Drogen ausweiten.

Die Legalisierung von Cannabis löst keine Probleme. Sie würde nur neue schaffen, indem der Konsumentenkreis und der Konsum härterer Drogen ausgeweitet würden und der Staat noch mehr wegschaut. Ich möchte aber keine Zustände wie im Berliner Görlitzer Park.“