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Busverkehrsbetriebe der Region im Dialog

Das Busunternehmen Merz-Reisen ist im Schwarzwald wohl überall gut bekannt. Ende Juli luden die Geschäftsführer Mathias und Roland Merz unter anderem den Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei sowie den Landtagsabgeordneten Karl Rombach zu sich nach Unterkirnach ein, um sich über die Auswirkungen der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes auszutauschen. Bevor es mit allen Gästen ins Besprechungszimmer ging, konnten die Teilnehmer noch einen Blick in die neuste Omnibusversion des Unternehmens werfen.

Zu Beginn stellte Mathias Merz die Entwicklung des Familienunternehmens von der Gründung bis heute dar. Am auffälligsten dabei war, dass sich das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten immer mehr auf den Linienverkehr fokussiert hat. Die klassischen Busreisen spielen heute keine übergeordnete Rolle mehr.

Im Gespräch war es den Beteiligten wichtig, auf einige Besonderheiten des Personenbeförderungsgesetzes und den daraus resultierenden Folgen für das eigene Unternehmen einzugehen. Besonders die neuen Vorgaben für Vergabeverfahren wurden kritisch gesehen. Bei einer europäischen Ausschreibung würde vor allem auf den Preis geachtet werden. Private Nahverkehrsunternehmen mit höheren Standort- und Personalkosten befürchten daher, dass man sie übergehen könnte.

Thorsten Frei merkte an, dass kommunale Auftraggeber durchaus die Möglichkeit haben, Anforderungen und Standards vorzugeben. Das ergebe ich explizit auch aus der jüngst ebenfalls novellierten Vergabeordnung. Außerdem habe die Genehmigungsbehörde eine begrenzte Prüfmöglichkeit, um entweder überzogenen Anforderungen vorzubeugen oder Anträge, die nicht nachhaltig sind, abzulehnen. Es sei aus Sicht des Bundestagsabgeordneten Frei besonders wichtig, den Wettbewerb zwischen verschiedenen Anbietern nicht einzudämmen und gleichzeitig aber auch darauf zu achten, dass die Busunternehmen nun einmal standortgebunden sind. Der Linienverkehr solle auch weiterhin von Anbietern aus der Region bedient werden. Das sei schließlich auch für die Bürger vor Ort wichtig.