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Bürgerversicherung senkt Versorgungsniveau, gefährdet Versorgung im ländlichen Raum und führt zu echter Zweiklassenmedizin

Zu den Forderungen der SPD zur Einführung einer Bürgerversicherung  erklärt der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete und stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Thorsten Frei:

Alle Jahre wieder kommt die SPD mit Ihrer Forderung zur Einführung einer Bürgerversicherung um die Ecke. Dadurch werden die Argumente aber keineswegs besser. Dass durch eine Bürgerversicherung die bestehenden Probleme beseitigt werden, ist ein Trugschluss. Das zeigen nicht zuletzt die Vergleiche mit ähnlichen Systemen, allen voran mit dem National Health Service in Großbritannien.

Dort hat das Einheitssystem zu Mangel, Warteschlangen, chronischer Unterfinanzierung und einer Nivellierung des Versorgungsniveaus geführt. Solche Zustände wünsche ich mir bei uns nicht.

Die Dualität zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung sorgt für Wettbewerb um Preise, Leistungen und Qualität. Das ist das Fundament für unser in aller Welt angesehenes Gesundheitssystem. Dieses dürfen wir nicht ohne Not einreißen!

Natürlich gibt es auch bei uns Defizite in der Versorgung, weil im Demografischen Wandel nicht alles bezahlbar ist, was denkbar oder wünschenswert wäre. Und ebenso gibt es Unterschiede zwischen beiden Systemen, die sich in der Summe von Vor- und Nachteilen am Ende aber ausgleichen. Deshalb aber von Zweiklassenmedizin zu sprechen ist ein Irrglaube. Letztlich sorgen vor allem der Fortschritt und das Versorgungsniveau in der privaten Krankenversicherung für eine schnelle Durchdringung neuer Medikamente und Methoden auch in der Breite. Davon profitieren allen Bürger in Deutschland.

Würden die Dualität und der Wettbewerb wegfallen, würde das Leistungsniveau insgesamt absinken. Nur wirklich reiche Menschen könnten sich über ihr Geld alle erdenklichen Leistungen erkaufen. Das wäre dann echte Zweiklassenmedizin.

Darüber hinaus sollten wir nicht vergessen, dass die mit den Privatpatienten verbundenen Honorare für das Überleben vieler kleinerer Praxen im ländlichen Raum sorgen. Ich bin überzeugt, dass damit das Praxensterben beschleunigt und die Nachfolgersuche erschwert werden. Leidtragende sind am Ende die Menschen im ländlichen Raum, da der Staat nicht alles finanziell auffangen kann.

Am Ende bleibt nur festzustellen, dass die Bürgerversicherung weiterhin nichts anderes ist als ein Hirngespinst der Sozialdemokratie auf der Suche nach zündenden Ideen. Allerdings ist das System rückwärtsgewandt und in keiner Weise dazu geeignet, die demografischen Probleme zu lösen.