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BKK SBH zeigt ihre Stärke bei Besuch in Trossingen

Selbst wenn die Krankenkassen konjunkturbedingt durch viele Beitragszahler derzeit hohe Rücklagen bilden, wird die Finanzierung des Gesundheitssystems wegen des demografischen Wandels ein großes Zukunftsthema bleiben. Entsprechend interessant war der Austausch am heute mit Uwe Amann, dem Vorstand der Betriebskrankenkasse BKK SBH, und dessen Stellvertreterin Sybille Stindl  in der BKK-Zentrale in Trossingen für Thorsten Frei. „Ich teile Ihre Ansicht, dass zunehmende Zentralisierungstendenzen im Krankenkassenwesen einem gesunden Wettbewerb schaden. Die hohe Leistungsfähigkeit einer vergleichsweise kleinen BBK SBH mit 24 000 Versicherten zeigt mir, dass wir weiterhin auf so viel Marktwirtschaft wie möglich Wert legen sollten“, sagte Frei. 

BKK-Vorstand Uwe Amann, seit 2015 an der Spitze der Betriebskrankenkasse Schwarzwald-Baar-Heuberg, hatte zuvor die von ihm geführte Kasse mit 40 Mitarbeitern und Niederlassungen in Trossingen, Schwenningen, St. Georgen, Schonach und Beratung in Tuttlingen vorgestellt und die  regionale Nähe zu den Versicherten herausgestellt und betont, dass diese Nähe von den Kunden sehr geschätzt werde. Auch mit dem Angebot von großen Kassen könne man gut mithalten und dabei einen günstigen Tarif anbieten.

Zudem sprachen sich Uwe Amann und Sybille Stindl für eine maßvolle Reformierung des seit 1994 bestehenden Risikostrukturausgleichs in den gesetzlichen Krankenversicherungen aus. Würden die jetzigen Reformvorschläge des Wissenschaftlichen Beirats eins zu eins umgesetzt, so Amann, würden Kassen in Ländern wie Baden-Württemberg mit wirtschaftlich gut arbeitenden Krankenkassen und einer effizient arbeitenden Kliniklandschaft gegenüber ineffizienter agierenden Regionen finanziell stark belastet. „Gerade bei der geplanten bundesweiten Öffnung des Marktes für die Krankenkassen wäre dies ein enormer Nachteil für die Kassen im Land“, meinte Amann. „Ich unterstütze immer föderal-dezentrale und subsidiäre Lösungen, weil sie meist effizienter sind, im Falle der Krankenkassen auch den Versicherten viele Vorteile bieten und auch für einen gesunden Wettbewerb sorgen“, meinte Thorsten Frei dazu. Und: „Das permanente Nivellierungsstreben sei allerdings die Schwäche unseres Föderalismus, weil er meist zu unseren Lasten geht. Wir haben viele Gesundheitspolitiker in unserer Landesgruppe, die das sicherlich genauso sehen“, sagte Thorsten Frei.