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Austausch mit dem portugiesischen Botschafter

Jüngst traf sich Thorsten Frei mit dem Botschafter Portugals, S.E. Francisco Ribeiro de Menezes, zu einem Gespräch zu aktuellen Themen rund um Politik, Wirtschaft und die bilateralen Beziehungen beider Länder.

Viele junge Portugiesen haben in den vergangenen Jahren nach dem Studium oder der Ausbildung ihr Land verlassen und eine Arbeitsstelle in Deutschland angenommen. So gibt es auch im Wahlkreis von Thorsten Frei eine größere Community von Menschen mit portugiesischer Abstammung, zum Teil schon in der 3. Generation. Sie sind in Deutschland gut integriert, haben aber ihre portugiesischen Wurzeln und Kontakte nicht vergessen. Es bleibt die Aufgabe für beide Staaten, Integrationshemmnisse - vorrangig im sozialen Bereich - abzubauen und Chancengleichheit zu sichern. Die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus Portugal in das europäische Ausland und die Probleme, die dabei für Portugal entstehen, können nicht von Portugal allein aufgefangen, sondern müssen von beiden Ländern gemeinsam getragen werden, so der Botschafter.

Weitere Themen waren das Ergebnis der Bundestagswahl, die Konstellation der Ampelkoalition und die neue Rolle der Union in der Opposition. Und selbstverständlich nahm auch die portugiesische Sicht auf den Krieg in der Ukraine breiten Raum ein. Beide Seiten bekräftigten die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit, um die drohende Wirtschaftskrise mit geeigneten Strategien abzuwenden. Frei und de Menezes bekräftigten, dass die EU so schnell als möglich eine Unabhängigkeit von Gas- und Ölimporten aus Russland erreichen muss. Portugal ist auch wegen günstiger Bedingungen für die erneuerbaren Energien Vorreiter in diesem Feld und damit vielen Ländern in der EU einen großen Schritt voraus. Womöglich könnte Portugal helfen,  Versorgungslücken in Deutschland zu schließen.

Den russischen Invasionskrieg verurteilten beide nachdrücklich, äußerten zugleich aber auch Besorgnis wegen möglicher weiterer Eskalationen und Krisen, die daraus entstehen könnten. Dennoch waren sich beide Seiten einig, dass es um mehr als nur einen regionalen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine gehe, weshalb sich die freien Länder des Westens stark an der Seite der Ukraine engagieren und Russland Grenzen aufzeigen müssten. Auch die Lieferung von Waffen ist für Deutschland und Portugal in diesem Zusammenhang ein wichtiger Baustein der Unterstützung.