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Antrittsbesuch beim neuen Hausacher Bürgermeister

Erst ein halbes Jahr im Amt - und schon stehen für Hausachs neuen Bürgermeister Wolfgang Hermann bereits Millionenprojekte zur Realisierung an: das Kinzigtalbad, das für über 12 Millionen Euro und zu 75 Prozent in Kooperation mit den umliegenden Gemeinden erneuert wird, sowie für rund 17 Millionen der Ausbau der gefragten Gemeinschaftsschule und des Gymnasiums. Auch der auf rund zehn Millionen Euro taxierte, aber derzeit nicht finanzierbare Glasfaserausbau für die Einwohner der Kerngemeinde und jene in den weit verzweigten Tälern der Kommune war Thema bei Thorsten Freis Antrittsbesuch beim neuen Rathauschef, an dem auch Fraktionsvertreter und Amtsleiter teilnahmen.

Es sei sicherlich nicht ohne Wagnis, ein so teures Bad zu bauen, meinte Hermann. Er trage die Entscheidung des Gemeinderats aber umfänglich mit, denn Hausach würden bei derzeit 3300 Arbeitsplätzen und einer Arbeitslosenquote von lediglich 1,9 Prozent viele Fachkräfte fehlen. „Und nur wenn wir als Stadt für junge Familien einen gewissen Freizeitwert bieten, werden sie bleiben oder herziehen und in Hausach arbeiten.“

Die Erweiterung der Schulen sei den Erfordernissen eines modernen Schulbetriebs und dem großen Zulauf an Schülern aus der Region geschuldet. „Mit über 2000 Schülern bei etwas mehr als 5700 Einwohnern haben die Schulen eine enorme Bedeutung für Hausach“, so Hermann. „Eine so große Schülerzahl im Verhältnis zur Zahl der Einwohner ist etwas Besonderes“, betonte Thorsten Frei und verwies darauf, dass die neue Regierung zwei Milliarden in Investitionen in Ganztagsschul- und Betreuungsangebote und fünf Milliarden für das Digitalprogramm der Schulen bereitstelle. „Derart große Fördermöglichkeiten hat es noch nie gegeben. Wichtig ist nun ein zügiger, also unbürokratischer Geldabfluss an die Kommunen bei Zuschussanforderung“, betonte Thorsten Frei.

Ein weiteres Thema waren die hohen Schülerbeförderungskosten in den zersiedelten Tälern, in denen kein Linienbus verkehrt. Hier wünscht sich Hermann mehr Unterstützung vom Land.  Hoffnungen auf den baldigen Bau der B33-Umfahrung Haslach hegen auch die Hausacher, weil im Nadelöhr Hausach täglich viele Pendler Zeit im Stau verlieren. Thorsten Frei teilt diese, da die Straße nun einerseits im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans steht, „zudem wurde errechnet, dass die Umfahrung einen sehr hohen volkswirtschaftlichen Nutzen hat.“

Vor der anschließenden Besichtigung der Schwimmbadbaustelle – Eröffnung soll im Herbst 2019 sein – kritisierten die Hausacher Räte die Landespläne zur Wolfsprävention: Die Einzäunung der Nutzflächen sei nicht machbar, trotz hoher Zuschüsse. Die ohnehin inzwischen schwierige Offenhaltung der Landschaft wäre dann kaum noch zu bewerkstelligen. Zudem würden viele Wander- oder Radwege durch Zäune kaum mehr nutzbar. Auch Thorsten Frei stuft eine Umsetzung dieser Pläne in dieser Region als unrealistisch ein.     

Schwimmmeister und Bauleiter Michael Hug erläutert Thorsten Frei, Bürgermeister Wolfgang Hermann und Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller die Fortschritte auf der Kinzigtalbad-Baustelle.